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Autoschau Bunte Vielfalt von Pink bis Mini

Die Stellplätze auf dem Osterwiecker Anger haben knapp gereicht. 515 getunte Autos wurden am Sonntag präsentiert.

Von Mario Heinicke 02.08.2016, 01:01

Osterwieck l Was 2013 als Opel-Treffen begann, ist längst markenoffen. Auch innerhalb der heute 19-köpfigen Osterwiecker Interessengemeinschaft, die einst als Opel-Truppe begann. „Einige von uns fahren auch VW oder Citroen“, berichtet Robert Wüstemann.

Dass die „Eisbären“ so einen großen Zuspruch für ihr Treffen erhalten, ist das Resultat ihrer Aktivitäten. „Wir fahren natürlich auch zu anderen Treffen“, sagt Wüstemann. Oschersleben, Pulsnitz, Weißenfels oder Boltenhagen – die Kontakte reichen dadurch weit. Und so kommen etliche Gäste am Sonntag entsprechend von weither nach Osterwieck. Von Hamburg bis Kamenz, „ich habe sogar ein Auto aus Polen gesehen“, so Wüstemann. Der Pole hat 688 Kilometer Anreise auf sich genommen und dafür einen der insgesamt 102 Pokale gewonnen.

Um 9 Uhr soll der Osterwiecker Tuningday beginnen. Da ist der Anger aber längst halbvoll. Die Insassen von 56 Autos hatten sogar schon die Nacht zuvor hier gezeltet.

Bei getunten Autos denkt man zunächst an aufgemotzte, PS-starke Protzkisten. Die sind sicher auch zu sehen, ebenso aber Oldtimer und Alltagsautos. So wie die britischen Minis von Anja und Alexander May aus dem Landkreis Peine sowie Patrick Ebert aus dem Kreis Wolfenbüttel. Diese Minis sind so klein wie ihr Name und werden seit 2001 nicht mehr produziert. „Das ist Technik von 1959“, erklärt Alexander May, der schon als Kind von seinem Vater „infiziert“ wurde. „Wir haben neun Minis zu Hause“, erklärt er. Einige freilich nur noch als Ersatzteilspender. So ist der Mini von Partnerin Anja auch dem Kennzeichen nach ein Oldtimer – ein Original von 1977. Die anderen beiden Minis des Trios, Baujahr 1998, sind getunt.

Etwas beweglich muss man schon sein, um in das Gefährt einzusteigen. „Bei einem Hexenschuss kommt man nicht mehr raus“, witzelt Anja May. „Aber es ist wie Gokart-Fahren.“

Die Drei, die dem Braunschweiger Mini-Club angehören, stellen bereits zum zweiten Mal in Osterwieck aus. „Es ist interessant, hier auch andere Marken zu sehen“, sagt Patrick Ebert. Vom Mini-Nachfolgemodell hält er übrigens überhaupt nichts. „Der ist zu groß. Das ist ein Unterschied wie zwischen VW Käfer und Beatle.“

In der Sonne blitzend und ganz in Pink parkt ein Opel Corsa in der Fahrzeugreihe. Das kann nur ein Mädchenauto sein. Was man nicht glaubt, der Corsa ist schon elf Jahre alt. „Der war ursprünglich schwarz“, berichtet Anika Bihanle aus Hohenwarsleben (Börde). Der Motor ist original, aber drumherum hat das Auto zwei grundlegende Umbauphasen erlebt, 2007 und 2011. „Ich musste lange dafür sparen.“ Tuning ist etwas fürs Auge. Eine Wertsteigerung in Euro und Cent verbindet sie damit nicht. So wie Extras ja auch im Gebrauchtwagenhandel kaum den Preis beeinflussen.

Ihr Corsa ist kein Alltagsauto wie die Minis. „Damit fahre ich wirklich nur zu Treffen, wir sind eine kleine Truppe“, erklärt Anika Bihanle. In Osterwieck war sie bei allen vier Veranstaltungen dabei. „Man freut sich, wenn man sich wiedersieht. Man schaut auch nach Volkswagen oder den Japanern.“ Auch die Organisation der Osterwiecker gefällt. „Ein sehr guter Platz. Es gibt schöne Verpflegung. Die Jungs machen das super.“