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Baugrundstück Stadtrat dreht an Preisschraube

Städtisches Brachland in der Sargstedter Siedlung in Halberstadt wird verkauft. Der Stadtrat will mehr Geld dafür.

Von Jörg Endries 10.03.2017, 00:01

Halberstadt l Ein Grundstück in der Sargstedter Siedlung von Halberstadt ist heiß begehrt. Fünf potenzielle Käufer hätten bereits Kaufinteresse für das mehrere tausend Quadratmeter große städtische Grundstück bekundet, informierte Oberbürgermeister Andreas Henke (Die Linke) während der Sitzung des Stadtrates am Mittwochabend. Das Areal befindet sich in der NW-10-Straße gegenüber der Diesterweg-Grundschule. Den Abgeordneten lag ein Beschluss zur Vergabe des Areals auf dem Tisch.

Seit 20 Jahren befindet sich die grüne Wiese im Dornröschenschlaf. Auf der mit 8756 Quadratmetern nicht gerade kleinen Fläche sollte laut Bebauungsplan der Stadt aus dem Jahr 1997 ein Nahversorger angesiedelt werden. Sämtliche Einzelhandelsunternehmen hätten sich jedoch gegen diesen Standort entschieden, heißt es in der Beschlussvorlage.

Später reservierte die Verwaltung das Areal für einen möglichen Neubau der Diesterweg-Grundschule. Der wurde ernsthaft erwogen, allerdings mehrheitlich vom Stadtrat abgelehnt. Mit dem Bürgerentscheid zur Sanierung der Schule entschloss sich die Stadt für eine sinnvolle ­Vermarktung des Grundstücks. Aktuell würden sich drei der Kaufinteressenten mit Konzepten für altersgerechtes Wohnen beschäftigen, heißt es aus der Verwaltung.

Während der Stadtrats­sitzung entbrannte eine Diskussion über den Verkaufspreis. Die Stadtverwaltung favorisiert als Mindestangebot 36 Euro pro Quadratmeter. Dies entspreche 75 Prozent des Verkaufspreises für die Baugrundstücke im Bereich „Westlich der Sargstedter Siedlung“. Ein Abschlag von 25 Prozent sei angemessen, weil der Investor das Grundstück mit einem gewissen Erschließungsaufwand entwickeln müsse, begründete die Verwaltung die 36 Euro.

Peter Köpke (SPD/Bündnis 90/Die Grünen) stellte den Antrag, den Verkaufspreis auf 48 Euro hochzusetzen. Wenn das Interesse am Kauf so groß sei, dann müsse sich der Verkaufspreis daran orientieren, plädierte der Abgeordnete. Damit könnte man die chronisch leere Stadtkasse immerhin mit Mehreinnahmen in Höhe von etwa 105.000 Euro füllen. Bedeutet: der Verkaufspreis würde damit von etwa 315.216 Euro auf stolze 420.288 Euro steigen.

„Wenn die Erschließungskosten für den Bauherren noch höher wären, könnte ich dem Antrag nicht zustimmen“, gab CDU-Fraktionschef Daniel ­Szarata zu bedenken. „Wir unterstützen den SPD-Antrag“, sagte Ralf Barthel, Vorsitzender der Bürgerfraktion/FDP. „Die Zahl der Interessenten zeigt, dass der Bauplatz lukrativ ist. Dann sollten wir zwölf Euro drauf packen“, betonte Michael Schubert (SPD).

Mehrheitlich stimmte der Stadtrat für einen Quadratmeterpreis in Höhe von 48 Euro.