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Denkmal Bismarckturm bleibt länger gesperrt

Der Bismarckturm ist für die Öffentlichkeit gesperrt worden. Und wird es in den nächsten Wochen wohl auch erstmal bleiben.

Von Dieter Kunze 09.06.2016, 07:12

Halberstadt l Die Reparatur des Kuppelmauerwerks am Bismarckturm dauert länger als zunächst geplant. Da sich vor einiger Zeit ein größerer Sandstein gelöst hat, ist der historische Turm für Besucher gesperrt. Nach der Einrüstung des Bauwerks konnte erst die genauere Schadensbeurteilung erfolgen.

Die untere Sandsteinschicht des Kuppelmauerwerks ist jetzt mit einem Stahlband provisorisch gesichert. „Alle Auflagensteine für die Kuppel müssen überprüft und größtenteils erneuert werden“, sagte Steinmetzmeister Frank Zimmer. „Jeder Stein des unteren Kuppelmauerwerks wird künftig durch Metallschrauben gesichert, die in den Betonunterbau verankert werden.“

Vor allem an der Westseite sind die Witterungseinflüsse besonders deutlich. Zahlreiche Fugen haben sich gelockert und Teile des hier verarbeiteten, weichen Sandsteines sind abgesprengt.

Der 22 Meter hohe Turm hat einen Durchmesser von zehn Metern und war zu Ehren des ersten deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck (1815 - 1898) im Jahr 1907 westlich der historischen Parkanlage Spiegelsberge, am Blankenburger Kopf, errichtet worden. Der Turm ist aus Beton konstruiert und mit Halberstädter Sandstein verblendet. Die Kuppel ist in Eisenbeton gegossen. Man hatte damals Kosten von 32 000 Reichsmark veranschlagt, musste dann aber noch weitere 6000 Mark aufbringen, wie den Chroniken zu entnehmen ist.

„Der Turm wurde stabil gebaut und es gab in den fast 110 Jahren seit seiner Einweihung kaum Reparaturarbeiten. Nur die Betondecke der Aussichtsplattform wurde nach der politischen Wende erneuert“, so der Fachmann.

Damit der Turm bald wieder für Besucher geöffnet werden kann, müssen alle losen Auflagensteine erneuert und weitere Ausbesserungen erfolgen, bevor neu verfugt werden kann. Wie lange die dauern wird, konnte der Firmenchef noch nicht sagen.