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Einbruch Einbrecher verwüsten Wärmestube

Ein Bild der Verwüstung bietet sich den Mitarbeitern der Wärmestube Halberstadt am Dienstagmorgen. Unbekannte waren eingebrochen.

Von Jörg Endries 12.07.2017, 01:01

Halberstadt l Maria Oppermann ist entsetzt, als sie am Dienstagmorgen in ihr Büro blickt. Eine Tür gibt es nicht mehr. Die ist mit Gewalt zertrümmert worden. Ein Bild der Zerstörung bietet sich der Chefin der Wärmestube Halberstadt – als ob ein Tornado in dem Zimmer gewütet hat. „Ein Albtraum“, sagt sie erschüttert.

In der Nacht zum Dienstag sind Unbekannte in die Wärme­stube eingebrochen. In diesem Jahr bereits zum zweiten Mal. Um in die Räume zu gelangen, brachen sie eine Tür an der Rückfront des Gebäudes auf. „Die Diebe waren auf der Suche nach Geld“, vermutet Maria ­Oppermann. In der Wärmestube sind aber keine Reichtümer zu finden. Ab und zu sammelt sich Kleingeld an. Das hatte die Halberstädterin jedoch mit Weitblick am Tag zuvor zur Bank gebracht. Auf der Suche nach diesem Geld haben die Einbrecher das Unterste nach Oben gekrempelt. Sämtliche Akten sind aus den Regalen gerissen worden.

„Für mich ein Indiz dafür, dass sich die Einbrecher hier auskennen und wussten, dass am Montag Geld da war“, sagt Maria Oppermann. Sie hat den Verdacht, dass es Gäste der karitativen Einrichtung waren. „Wir helfen den Menschen, und einige danken es uns so. Es ist schlimm, aber zwangsläufig schaut man nach diesem Vorfall jetzt jeden, der hier um Hilfe bittet, mit anderen Augen an.“ Eines haben die Einbrecher geschafft – sie haben Misstrauen gesät.

Verwüstet haben sie nicht nur das Büro von Maria Oppermann. In einem Lagerraum sind Plastiksäcke aufgerissen und geplündert worden. „Darin befinden sich Spenden für unsere Gäste. So unter anderem Waschmittel und Kleidung, die wir von Märkten oder Bürgern bekommen“, informiert Maria Oppermann. Verschwunden sind auch Lebensmittel. „Unsere Küchen-Damen stellen für den nächsten Tag Lebensmittel für das Frühstück in einer Kiste zusammen, die war leer.“

Die Täter hatten es auch auf den Kleintransporter abgesehen, der auf dem Gelände geparkt ist und mit dem Spenden abgeholt werden. Von dem Fahrzeug sind die Zündschlüssel verschwunden. Der Transporter ist allerdings nicht bewegt worden. „Wahrscheinlich haben die Täter ihn stehen lassen, weil das Tor zum Gelände verschlossen war. Das wird erst um 6 Uhr geöffnet“, so Maria Oppermann. Dafür haben die Langfinger eine Tankkarte mitgehen lassen.