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Empfehlung  Genießen zu Füßen des Doms

Mit einer Empfehlung hat das Café-Restaurant Stephanus am Domplatz in Halberstadt einen Platz im Gault & Millau 2016 gefunden.

Von Jörg Endries 24.01.2016, 08:00

Halberstadt l Die Lage ist fantastisch, direkt zu Füßen des Doms. Das sanierte und denkmalgeschützte Haus, in dessen Erdgeschoss sich das Café Restaurant Stephanus befindet, ist zudem ein Schmuckstück. Soweit so gut. Dass Service und Küche des Stephanus in dieses tolle Ambiente passen und gut sind, bestätigt seit Kurzem der bekannte Reiseführer für Genießer, der Gault & Millau. Stolz präsentieren Beatrix und André Kotzsch im Foyer ihres Cafés die noch druck­frische Auszeichungsurkunde.

„Die ist etwas Besonderes für uns sowie für Halberstadt und Ansporn für das noch junge Jahr“, sagt André Kotzsch, der sich über die Auszeichnung freut. „Unser Erfolg ist Team-Arbeit. Dafür bin ich allen sechs Mitarbeitern sehr dankbar“, betont der Halberstädter. Für ihn ist es wichtig, in der Heimat geblieben zu sein und hier erfolgreich etwas auf die Beine zu stellen.

Irgendwann im vergangenen Jahr war einer der gefürchteten, weil sehr kritischen, Tester des Gault & Millau im Stephanus zu Gast. Natürlich unangemeldet. Das Stephanus ist eines von insgesamt 16 Restaurants in Sachsen-Anhalt, die im Reiseführer beschrieben und bewertet werden. Von der Gaststätte, ihrer Lage und der Küche war er beeindruckt, wie dem Reiseführer zu entnehmen ist. Dem Restaurant wird eine erstaunlich gute Küche attestiert. Ein Verdienst des Kochs des Hauses, André Kotzsch. Der würde noch richtig kochen, verstünde sein Handwerk und verwende frische Produkte, heißt es im Gault & Millau.

Vor 13 Jahren hat Autodidakt André Kotzsch, der eigentlich eine Ausbildung zum Tischler absolviert hat, seine Berufung zum Beruf gemacht. Er ist Koch und Gaststätten-Inhaber geworden. Erst am Johannistor, dann zog es ihn in die gute Stube Halberstadts, den Dom-platz. In klassischer Kaffeehaus-Atmosphäre präsentieren sich die drei Räume des Stephanus, in denen bis zu 70 Gäste Platz finden. An den Wänden Gemälde mit Halberstädter Ansichten, Bücher liegen aus, darunter auch Kochlektüre, in denen geblättert und gelesen werden darf. „Wir haben alles so eingerichtet, wie wir es gern privat haben. Schließlich verbringen wir die meiste Zeit des Tages hier“, erzählt André Kotzsch. Heiß begehrt seien in der warmen Jahreszeit die wenigen Plätze auf der kleinen Terrasse. „Wohl wegen des Urlaubsflairs.“

Der Halberstädter legt großen Wert auf Regionalität und eine saisonale gutbürgerliche Küche. „Die ist zwar sehr arbeitsintensiv, bereitet aber Spaß, wenn die Gäste zufrieden sind.“ Erdbeeren gibt es zum Beispiel nur, wenn sie auf einem Feld vor der Kreisstadt frisch geerntet werden. Derzeit bereichern unter anderem winterliche Salate, Steckrüben-Kartoffelsüppchen, Schwarzwurzeln und Spitzkohl-Möhrengemüse die Speisekarte, die alle zwei Monate wechselt. „Die Produkte, die in der Küche verarbeitet werden, stammen aus der Region“, darauf legt André Kotzsch großen Wert. Klassisch gehören Halberstädter Würstchen mit handgemachtem Kartoffelsalat dazu. Das Brot backen Halberstädter Bäcker, Torten und Kuchen bäckt eine hauseigene Konditorin, die Kartoffeln kommen aus Pabstorf, Eier von einem Geflügelhof in Kroppenstedt, Mehl aus einer Mühle in Meisdorf, Fleisch vom Bauern aus dem Harz beziehungsweise vom Schlachthof Halberstadt. „Selter aus Blankenburg und nicht aus Frankreich oder Italien“, so der Koch. An der Regionalität der Küche arbeiten Beatrix und André Kotzsch auch an freien Tagen. Ausflüge in die Region nutzen beide gern, um neue Produkte zu entdecken.