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Feuerwehr  Nächtliche Einsätze offenbaren Engpass

In jüngster Zeit brennt es oft in Halberstadt. Die freiwillige Wehr ist gefordert. Aber es fehlen Leute.

Von Sabine Scholz 19.02.2017, 20:02

Halberstadt l Besorgte Blicke bei Passanten am Sonnabendnachmittag in der Röderhofer Straße. Hat es etwa schon wieder gebrannt? Immerhin standen zwei Einsatzfahrzeuge der Halberstädter Feuerwehr vor dem Haus Nummer 10, das nach dem Wohnungsbrand am vergangenen Montag nicht mehr bewohnbar ist. Und in der Nacht zum Freitag hatte es im Viertel erneut gebrannt, diesmal hatten Unbekannte einen Schuhschrank in einem Treppenaufgang des Plattenbaus in der Wolfenbütteler Straße angezündet.

Am Sonnabend war eine Suchaktion Ausrück-Anlass. Bei den Löscharbeiten am Montag hatte sich ein Teil von der Wärmebildkamera gelöst. Nun, nach Abschluss der Untersuchung zur Brandursache, konnten die Kameraden das Haus wieder betreten und das verlorene Teil suchen. Sie hatten Zeit dazu.

In der Nacht zum Freitag sah das anders aus. Um 0.33 Uhr rückten Wachbereitschaft und freiwillige Wehrleute aus Halberstadt und Langenstein in der Wolfenbütteler Straße an, um den Brand im Treppenhaus zu löschen. In dem Aufgang standen ein Schuhschrank bzw. Möbelteile in Flammen, die mit einem C-Rohr gelöscht wurden. Anschließend wurde das Treppenhaus belüftet.

„Noch bevor die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr in der Wolfenbütteler Straße eintrafen, waren sie in der Maxim-Gorki-Straße in Halberstadt, in der Nähe des Kindergartens im Einsatz“, berichtete Wehrsprecher Chris Buchold. Dort brannte ein Papiercontainer.

„Bei dieser nächtlichen Alarmierung wurde uns wieder bewusst, wie dramatisch unsere Personalsituation in der freiwilligen Feuerwehr ist“, sagte Buchold. Gerade einmal zehn Kameraden waren im Einsatz, davon zwei in der Wolfenbütteler Straße und acht in der Maxim-Gorki-Straße. Diese Mannschaftsstärke liege unter dem Durchschnitt.

„Hätte eine Wohnung komplett im Flammen gestanden oder hätten Menschen gerettet werden müssen, würde diese Zahl von Einsatzkräften nicht ausreichen und man müsste wieder einmal auf weitere freiwillige Ortsfeuerwehren zurückgreifen“, sagte Buchold.