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Feuerwehr Löschwasser für Sonnenburg

54 Menschen leben in Sonnenburg im Landkreis Harz. Für sie wurde jetzt eine Löschwasserzisterne gebaut.

Von Mario Heinicke 13.03.2017, 11:17

Sonnenburg l Nur 54 Einwohner zählt Sonnenburg, das zu Zilly gehört. Es ist der kleinste der 20 Orte in der Stadt Osterwieck und neben Rimbeck der einzige, der keine Feuerwehr hat. Im Gegensatz zu Rimbeck haben Feuerwehren im Einsatzfall aber mehrere Kilometer Anfahrtsweg zurückzulegen. Und ohne Wassertank an Bord gäbe es das nächste Problem. Denn bis Donnerstag war die Löschwassersituation äußerst heikel. Doch nun wurde mitten im Dorf eine Zisterne installiert und in Betrieb genommen. Sie fasst 100 Kubikmeter Löschwasser. Ausreichend für zwei Stunden Löscheinsatz, so wie es die Vorschriften besagen, wie Klaus-Dieter Böhnstedt aus dem Osterwiecker Ordnungsamt berichtete. Wobei die Zisterne einen Aktionsradius von 300 Metern absichert.

Damit wurde nun ein im wahrsten Sinn des Worten brennendes Problem beseitigt, das eigentlich schon immer bestand. Früher hatte Sonnenburg einen Trinkwasserbrunnen, der allerdings oft nitratbelastet war. 2011 baute der WAZ Huy-Fallstein daher eine Trinkwasserleitung von Athenstedt zum Ort, die aber nur eine dünne Stichleitung ist und nicht genügend Kapazität für einen Löschwasserhydranten besitzt. Stadtwehrleiter Frank Kenzig erinnert sich, dass es erst vor wenigen Jahren einen Ackerbrand bei Sonnenburg gab.

Spätestens durch die im Jahr 2015 erstellte Brandschutz-Risikoanalyse im Osterwiecker Stadtgebiet ist das Sonnenburger Löschwasserproblem auch bei den politischen Verantwortlichen im Stadtrat angekommen. Nach einigen Debatten um die Ausführungsvariante und mögliche Kosteneinsparungen ist das Vorhaben nun binnen dreieinhalb Wochen Bauzeit umgesetzt. 66.000 Euro reine Baukosten investierte die Stadt in Sonnenburg.

Die Zisterne selbst ist ein 16 Meter langer Zylinder mit drei Metern Durchmesser, wie Planer Martin Niebuhr vom Büro Damer und Partner berichtete. Per Tieflader wurde der Stahlkoloss angeliefert und einen Meter tief im Erdboden versenkt. Anschließend wurde Erde angeschüttet und das Gelände mit einer Böschung neu geformt. Zum Bauvorhaben gehören auch Schlauchanschlüsse für die Feuerwehr sowie deren Aufstellfläche.

Das gleiche Vorhaben steht nun in Schauen bevor. Am heutigen Montag will der Bautrupp dort anrücken und eine Zisterne im Park einbauen. Seit der Trinkwasser-Hochbehälter vom Netz genommen worden ist, können die Hydranten nicht mehr genutzt werden. Der Aufwand in Schauen ist aber etwas größer, weil die Zisterne tiefer in den Boden gesetzt werden muss. Wenn alles klappt, könnte Mitte April auch dort der Löschwasserbehälter in Betrieb genommen werden.