Finanzen Das Theater muss sparen

Neue Stücke wollen produziert, der Brandschutz muss ausgebaut werden - gleichzeitig soll das Theater in Halberstadt sparen.

Von Dieter Kunze 23.03.2017, 07:00

Halberstadt l Das Nordharzer Städtebundtheater muss auch im laufenden Haushaltsjahr kräftig sparen. Das wurde bei der Diskussion des Haushaltes in der jüngsten Sitzung des Zweckverbandes deutlich.

Die Einrichtung müsse weiterhin einen erheblichen Spielraum der genehmigten Kassenkredite nutzen, um die unterschiedlichen Zahlungstermine einzuhalten, sagte Verwaltungsdirektorin Gisela Wowereit.

Das hänge vor allem mit den unterschiedlichen Zahlungseingängen des Landes und der Rechtsträger zusammen. Diese haben für 2017 Gelder freigegeben für das Theater – sogar mehr als im Vorjahr. Seit 2013 steigt die Fördersumme jährlich. Jedoch ist das Geld zweckgebunden, Investitionen können damit nicht finanziert werden. „Das bringt uns langsam in Nöte“, sagte Gisela Wowereit. Die geplanten Einnahmen und Ausgaben im Haushaltsjahr liegen bei rund 8,7 Millionen Euro.

84 Prozent der Ausgaben sind Personalkosten für die 162 Mitarbeiter sowie drei Auszubildende. Per Haustarif verzichten die Mitarbeiter in diesem Jahr auf vier Prozent des Tariflohnes. 2018 sinkt der Satz auf zwei Prozent und fällt 2019 ganz weg. „Damit sind finanzielle Defizite vorprogrammiert. Die Dynamisierung der Zuschüsse vom Land und den Rechtsträgern reicht dafür nicht“, erläuterte die Verwaltungsdirektorin. Außerdem stehe ein neuer Tarifvertrag auf der Tagesordnung.

Das Haus arbeitet streng nach Budgetvorgaben, wenn es um die Vorbereitung neuer Stücke geht. Um Kosten für Aufführungsrechte zu sparen, werde der Spielplan darauf ausgerichtet, hieß es. Wie es mit den Landeszuschüssen ab 2019 weitergeht? Da könne man nur hoffen, sagte Martin Skiebe (CDU). Der Landrat ist gleichzeitig der Verbandsvorsitzende.

Frauke Weiß (CDU) wollte als Kreistagsabgeordnete und Stadträtin wissen, welches Konzept die Kreisstadt für „ihr“ Theater habe. „Ohne Investitionen fällt uns das nun auf die Füße“, sagte sie.

Oberbürgermeister Andreas Henke (Linke) betonte dagegen: „Die Stadt beteiligt sich finanziell. Die Nutzung (des Hauses) ist jedoch per Vertrag an den Zweckverband übergeben worden. Der ist auch für Investitionen verantwortlich.“ Martin Skiebe betonte daraufhin: „Das müssen wir als Solidargemeinschaft lösen.“

Im Mittelpunkt der nächsten Investitionen muss der Brandschutz stehen, das wurde bereits bei der vorigen Sitzung des Zweckverbandes im November 2016 nach entsprechenden Forderungen von Feuerwehr-Experten deutlich. Ein in Auftrag gegebenes Gutachten sei noch in Arbeit, sagte die Verwaltungschefin.