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Freies Internet Funken und Surfen am Domplatz

Kostenloser Internetzugang in der Halberstädter Innenstadt. Ermöglicht wird dies von der Initiative „Freifunk.Harz“.

23.09.2016, 10:27

Halberstadt l Auf dem Dom­platz kann ab sofort mit Tablet, Handy und Computern zum Nulltarif gesurft werden. Die drahtlose Internetverbindung wird mittels Routern (Geräte, die eine Netzwerkverbindung ermöglichen) bereitgestellt.

Diese Geräte bringen Freiwillige, sowohl Privatleute als auch Gewerbetreibende, an ihren Häusern an. Möglich macht das die Initiative „Freifunk.Harz“.

Im Mai 2016 wurde der 700.Knotenpunkt für das kostenlose WLAN in der Harz-Region eröffnet. Auf der Internetpräsenz von Freifunk findet sich auch eine Karte mit den bereits verfügbaren WLAN-Hotspots in der Region.

Die Stadtverwaltung unterstützt die Initiative. Halberstadt sei infrastrukturell bereits gut mit kabelgebundenem Breitband-Internet ausgestattet, das biete gute Voraussetzungen für das drahtlose Netzwerk in der Stadt, teilt Stadtsprecherin Ute Huch mit. Hoffnung bestehe, dass freies Internet für die Betreiber von Cafés, Geschäften und Hotels eine Chance für mehr Umsatz sein könnte, da es die Gäste zum längeren Verweilen einlade. Auch ein Schild am SPD-Büro informiert über einen drahtlosen und kostenfreien Internetzugang, der Mitte diesen Monats eröffnet wurde. Solche Schilder finden sich bereits an einigen Einrichtungen in der Stadt.

„Wir würden uns freuen, wenn noch mehr Hotel- und Restaurantsbesitzer und auch Bürger teilnehmen würden. Stellen Sie sich vor, man kann aus Halberstadt als Tourist Bilder nach Hause schicken und kostenlos im Internet surfen“, sagt Andreas Steppuhn (SPD).Der Landespolitiker sehe im Freifunk eine große Chance für die Wirtschaftsförderung. Bisher aber reicht die kostenfreie Interverbindung nur bis zur Mitte des Domplatzes.

Gastronom Xiatong Han, Inhaber von Pasta Pasta in der Rathauspassage, äußert sich zum Ansinnen von Freifunk so: „Grundsätzlich würde ich es sehr begrüßen, wenn wir freies WLAN anbieten könnten.“ Jedoch sieht er auch die negative Seite der Verknüpfung von Hotspot und Laden: „Es wäre nicht besonders schön, wenn vor meiner Tür die Leute nur noch stehen, um Internet zu bekommen.“

Das habe er in Frankfurt am Main bereits beobachtet. „Massen stehen vor der Tür, bestellen aber nichts“.

Xiatong Han fände es gut, gäbe es eine Absprache zwischen den Restaurantbesitzern, damit nicht stundenlang ein Geschäft blockiert wird, nur um mit Laptop oder Smartphone arbeiten zu können. „McDonald‘s arbeitet zum Beispiel mit einer zeitlichen Begrenzung.“ So könne schnell noch etwas im Internet erledigt werden, aber das Essen stehe im Fokus.

Die Gewerbetreibenden müssen dennoch selbst aktiv werden, bisher hätten sie noch wenig Interesse bekundet, heißt es dazu aus der Pressestelle der Stadt Halberstadt.

In vielen gastronomischen Einrichtungen rund um die Rathauspassagen dominiert noch Unkenntnis über das freie Internet, wie eine Umfrage der Volksstimme ergab. Man darf gespannt sein, wer sich noch dem Zugang zum kostenlosen Internet anschließt.

So könnten in Cafés gearbeitet, Bilder verschickt und sogar mit den Liebsten per Videosignal telefoniert werden. Dies ist natürlich nur möglich, wenn das Signal durch die Beteiligung vieler so stark wird, dass es das ganze Zentrum versorgt.

„Je mehr mitmachen, desto stärker wird das Signal. Wir hoffen auf Beteiligung rund um den Domplatz“, sagt Michael Kröber, SPD-Ortsvereinsvorstand Halberstadt. Deshalb haben sich die Sozialdemokraten zum Mitmachen entschieden.