Ballenstedt liebäugelt mit Ausrichtung

Ballenstedt l Der von Peter Joseph Lenné maßgeblich gestaltete Schlosspark, die rund drei Kilometer lange Allee, der Friedhof mit seinen historischen Grabstätten und natürlich das Schlossensemble: Die alte Residenzstadt Ballenstedt ist reich an einzigartigen Sehenswürdigkeiten. Genügend Potential, ist Bürgermeister Michael Knoppik überzeugt, um die Gartenschau auf Landesebene auszurichten. Eine Idee, die das Team im Rathaus schon seit Längerem diskutiere. Nun geht der Christdemokrat an die Öffentlichkeit, um zusammen mit den Bürgern darüber zu diskutieren.

Am Donnerstag, 5. November, findet um 19 Uhr in der Aula des Ballenstedter Wolterstorff-Gymnasiums ein erster Workshop statt. „Dazu laden wir alle, die Spaß an der Gestaltung Ballenstedts sowie der Ortsteile und einer Landesgartenschau haben, ein“, so Knoppik am Donnerstagabend zur Volksstimme.

Der CDU-Kommunalpolitiker sieht in einer solchen Bewerbung und letztlich einer Ausrichtung „riesige Chancen, die geschichtsträchtige Stadt nachhaltig zu gestalten“. Ein Schwerpunkt könnte auf dem Ziegenberg liegen, jenem großen Areal oberhalb der Stadt, dessen Vergangenheit mit problematischen Vorzeichen verbunden ist.

Von den Nazis als Nationalpolitische Bildungsanstalt erbaut, bläuten hier später SED-Ideologen Parteikadern auf der Bezirksparteischule das Wissen rund um den realen Sozialismus ein. Seit einigen Jahren befindet sich das weitläufige Areal im Besitz der Kommune. Knoppik sieht in einer Landesgartenschau die Chance, das Gelände umzugestalten und so langfristig nutzbar zu machen.

Von einer Bewerbung für die Laga 2022 – die Stadt müsste diese nach Knoppiks Worten bis zum Herbst 2016 einreichen – und einem Zuschlag sollen neben der Kernstadt auch die Ortsteile profitieren. So die Roseburg in Rieder.

„Wir haben erste Ideen zusammengetragen und setzen jetzt auf die Kreativität unserer Einwohner“, betont Knoppik und lädt die Bürger zum ersten Workshop ein. Bereits jetzt hat sich die Stadt fachliche Hilfe geholt: Frank Schröder, als Landschaftsarchitekt an zahlreichen Gartenschauen beteiligt und technischer Leiter der Bundesgartenschau 2015, berät die Ballenstedter, die 2022 Burg als Laga-Ausrichter 2018 folgen könnten.