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Inklusion Ein Hauch von Olympia im Friedensstadion

Wettkampf, aber nicht um der Rekorde willen, das sind die Special Olympics. Am Donnerstag fanden diese in Halberstadt statt.

Von Dieter Kunze 22.09.2016, 23:01

Halberstadt l Die 40 000 Mitglieder der Special Olympics Deutschland drängen in den Spitzensport. Dabei kommt der Spaß am sportlichen Wettkampf nicht zu kurz, war gestern beim 3. Landestreffen im Halberstädter Friedensstadion zu spüren.

Diesmal waren 24 Einrichtungen mit Sportlern mit geistigen Behinderungen aus ganz Sachsen-Anhalt sowie Niedersachsen und Hessen dabei. Und auch Schüler des Martineums, der Albert-Schweitzer-Schule und des Wernigeröder Sportvereins gingen an den Start – in den sogenannten Unified-Staffeln. Hier treten Sportler mit und ohne Handicaps gemeinsam an.

Aktive und Betreuer, mehr als 400 an der Zahl, wurden unter anderem von Sachsen-Anhalts Innen- und Sportminister Holger Stahlknecht (CDU) und von Frank Diesener, Landesvorsitzender Special Olympics Deutschland, herzlich begrüßt. Erstmals gab es zur Eröffnung nicht nur den Einmarsch der Fahnenträger und den olympischen Eid, sondern auch einen Schilder-Einmarsch mit Vertretern aller teilnehmenden Einrichtungen.

In Halberstadt werde nicht nur Sport getrieben, sondern das Miteinander in der Praxis erprobt. „Unsere größte Aufgabe ist es, den gemeinsamen olympischen Gedanken in die Köpfe zu bringen“, betonte Frank Diesener. Die Athleten wollen künftig in den Spitzensport vordringen. Die Unterstützung zeige sich durch die persönliche Teilnahme des Ministers, von Chefs der AOK Sachsen-Anhalt, von sportpolitischen Sprechern der Landtagsfraktionen.

Die Arbeit mit Kindern und Erwachsenen mit geistiger Behinderung sei viel komplexer als die mit Körperbehinderten. Durch ganzjähriges, regelmäßiges Sporttraining und Wettbewerbe in einer Vielzahl von olympischen Sportarten werde den Jugendlichen dauerhaft die Möglichkeit gegeben, körperliche Fitness zu entwickeln, Mut zu beweisen, Freude zu erfahren und dabei Begabungen, Fähigkeiten und Freundschaften zu fördern, so Diesener.

Ganz besonders habe er den Vertretern der Stiftung der Kreissparkasse Halberstadt für die großzügige Förderung zu danken. Auch Lotto-Toto Sachsen-Anhalt und private unterstützer ermöglichten solch einen Umfang an Wettbewerben. „Jens Föllner vom Rewe-Markt in der Klusstraße half bei der Versorgung der jungen Sportler und nicht vergessen werden darf die Unterstützung durch die Rotarier, den VfB Germania, das Team vom Freizeit- und Sportzentrum und die Sportjugend“, hob der Landesvorsitzende hervor.

Dank der breiten Unterstützung könne für die Betroffenen mehr Teilhabe, aber auch eine bessere gesundheitliche Beratung gesichert werden. „Die Special Olympics sind mehr als Sport.“ Jeder Aktive habe eine Chance, weil nach Alters- und Leistungsklassen unterschieden werde. „Und in Halberstadt bekommen nicht nur die Sieger eine Auszeichnung, sondern alle Teilnehmer können eine Siegerschleife und T-Shirts mit nach Hause nehmen.“ Das erleben die Aktiven als große Wertschätzung, so Diesener.

Neben verschiedenen sportlichen Wettkämpfen kamen Spaß und Wissensfragen nicht zu kurz. Auch für Floorball fanden sich interessierte Aktive, die in der Halle des Sportlands gute Bedingungen vorfanden.

Künftig hofft der Landesverband auf eine Möglichkeit, die Geschäftsstelle und die Fortbildungspalette zu erweitern.