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Jubiläum Bunte Broschüre zum Geburtstag

Es war ein besonderes Geburtstagsfest: Vor 40 Jahren nahm in Halberstadt die Schnelle Medizinische Hilfe (SMH) ihren Dienst auf.

Von Dieter Kunze 17.11.2016, 04:00

Halberstadt l Seit dem 15. November 1976 gibt es sie in Halberstadt, die Schnelle Medizinische Hilfe (SMH). Grund genug für ehemalige Mitarbeiter, diesen runden Geburtstag zu feiern und einen Nachmittag lang Anekdoten über die Anfangsjahre auszutauschen.

Chirurg Dr. Manfred Temme war viele Jahre für diesen Bereich der akuten Patientenversorgung verantwortlich. Mitte 1976 erhielt er den Auftrag, die SMH aufzubauen. Halberstadt war damals der letzte Kreis im Bezirk Magdeburg, der noch keine solche Einrichtung hatte. Der Aufbau gelang, aber nicht ohne Probleme: Personal, Räume, Fahrzeuge und Telefon fehlten.

Am 1. November 1977 konnte im Spiegelsbergenweg 3 in Halberstadt die neue Leitstelle der SMH in Betrieb genommen werden. Osterwieck erhielt in diesem Jahr einen Stützpunkt des Dringlichen Hausbesuchsdienstes (DHD). Ende 1979 bekam auch der Bereich nördlich des Huy in Dingelstedt einen DHD-Stützpunkt.

Ein nicht einfaches Vorhaben war der Neubau des Stützpunktes der Dringlichen Medizinischen Hilfe (DMH) neben dem früheren Wöchnerinnenheim am Krankenhaus. Von hier starteten die diensthabenden Ärzte zu Verkehrsunfällen und zu Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen.

Um eine funktionierende Leitstelle aufzubauen, waren verschiedene technische Einrichtungen, vor allem Telefonverbindungen und -anlagen, Fernschreiber, Wechselsprechverbindungen und ähnliches nötig. Das erforderte zu DDR-Zeiten viel persönlichen Einsatz und Beziehungen. Für die Fahrzeugbeschaffung galt dies ebenso.

Berichte über all diese Probleme, aber auch Anekdoten, sind in einer 108-seitigen Broschüre nachzulesen, die von Manfred Temme verfasst wurde. Uwe Reinhardt lieferte die Zeichnungen, von Ralf Staufenbiel und Bernhard Villwock stammen die Fotos. Weitere Mitarbeiter waren Christina und Peter Keim, Angelika Seile, Werner Genthe, Fritz Dornfeld und Frank Schellenberger. Bei dem Treffen tauchten ein ehemaliges Diensttauschbuch, ein Brigadetagebuch, ein Passierschein sowie weitere historische Dokumente auf. Dr. Temme dankte den Initiatoren des Jubiläumstreffens, „Schließlich war ich nicht immer ein pflegeleichter Vorgesetzter“, räumte er ein.

Mit der politischen Wende kam der Vorschlag auf, aus dem Gebäude der Staatssicherheit am Paulsplan ein Haus der Medizinischen Nothilfe mit Krankentransport zu machen. Viel Neues gab es auch im Ehrenamt. So gründete Dr. Temme mit einigen Aktiven den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) neu, den es schon bis 1933 in Halberstadt gab. Der ASB-Landesverband wurde ebenso 1990 in Halberstadt gegründet.