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Karneval Kussfreiheit in Anderbeck

Seit 38 Jahren sorgen die Karnevalisten von Anderbeck in der fünften Jahreszeit für Stimmung im Ort.

Von Ramona Adelsberger 27.02.2017, 08:04

Anderbeck l Seit 38 Jahren wird in Anderbeck die fünfte Jahreszeit gefeiert. Das bedeutet drei Wochenenden lang Ausnahmezustand im kleinen Huy-Ort. Dabei geht es zu den Prunksitzungen klassisch zu mit Elferrat, Prinzenpaar, dem Schlachtruf „Huy-Lau“ und einer reizenden Funkengarde.

„45 Mitglieder unseres Vereins sind seit Monaten dabei und bereiten das Programm vor“, sagt Sascha Becker, seit 2013 Präsident des Karnevalvereins. Der Dedelebener erweist sich während der Prunksitzungen als talentierter Entertainer, der nicht nur zum Mitschunkeln animiert, sondern auch die richtigen Worte findet, wenn sich Gäste am Rande des Programms allzu lautstark unterhalten.

Ehefrau Nadine zeichnet seit Jahren für die Auftritte der Nachwuchskarnevalisten verantwortlich und trainiert mit den Mädchen und Jungen bereits seit Oktober. Zu den Jüngsten gehören Emilie, Pia, Daniela, Josi und Leonie, die als „Huy-Spatzen“ in diesem Jahr einen hinreißende Pippi Langstrumpf-Tanz gezeigt haben. Zusätzlich zu ihrem Tanz treten Helena, Lina und Max von den Größeren auch als Nachwuchsbüttenredner auf.

Das Anderbecker Männerballett hat in diesem Jahr wieder alle Register gezogen und mit drei Nummern und Parodien gezeigt, dass sie sich selbst nicht zu ernst nehmen. Erfreulich viele neue Mitglieder konnte Sascha Becker in den Reihen des Männerballetts vorstellen. Für Begeisterung sorgten auch die Tänzerinnen des Frauenballetts, die mit einem exotischen Bauchtanz gefielen. Den wohl lautesten Job des Abends hatte Martin Schoelzel, der seinen Dienst an der Kanone gewissenhaft versah und jeden Gag mit einem Schuss lautstark unterstrich.

Für das gesprochene Wort waren in diesem Jahr Andreas Berg aus Dedeleben als Pizzabäcker Mario und Hans-Joachim Preiß aus Dingelstedt als Weihnachtsmann in der Bütt verantwortlich. Zur letzten Sitzung gab es noch eine besondere Überraschung. Mit Trenchcoat und Handgelenktasche trat Bruder Hubert Wachendorf in seiner Paraderolle als Horst Schlämmer auf.

Mit diesen drei Prunksitzungen ist die diesjährige Session von Anderbeck vorüber. „Wir waren mit der Resonanz in der Bevölkerung zufrieden“, zieht Sascha Becker eine erste Bilanz. Die letzte der Prunksitzungen war sogar komplett ausverkauft.

Schade sei jedoch, dass die Karnevalisten in diesem Jahr erstmals den Seniorenkarneval ausfallen lassen mussten. „Nun hoffen wir für die nächste, die 39. Session, wieder auf mehr Interesse bei unseren Seniorinnen und Senioren.“