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Millioneninvestition Baugrube klafft in Trauteweinstraße

Premiere in Halberstadt: Die Wohnungsbaugenossenschaft Halberstadt (WGH) errichtet das erste Mehrfamilien-Passivhaus in Halberstadt.

Von Jörg Endries 27.10.2016, 13:00

Halberstadt l Metertief klafft an der Wilhelm-Trautewein-Straße 98 in Halberstadt seit einigen Tagen eine Baugrube – flankiert von einem Baukran und Bagger. Die Wohnungsbaugenossenschaft Halberstadt (WGH) hat grünes Licht für ihr 22. Neubauprojekt seit 1991 in der Kreisstadt gegeben. In den kommenden Monaten entsteht auf der Abriss­brache die Wohnanlage „An den Platanen“. Die eindrucksvollen Bäume, die der Anlage ihren Namen geben, gehören zum Gestaltungskonzept. Die WGH investiert an dieser Stelle etwa vier Millionen Euro.

Seit 2008 befindet sich das Projekt in der Planung, informiert im Volksstimme-Gespräch WGH-Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Schönfeld. Insgesamt 27 Wohnungen mit großzügigen Balkonen und Terrassen entstehen in dem teilunterkellerten Viereinhalbgeschosser. Hinter dem halben Geschoss verbirgt sich eine großzügige Penthouse-Wohnung.

Ihrem Kurs als „Grüne Genossenschaft“ will die WGH bei diesem Bauvorhaben treu bleiben, betont der Vorstandsvorsitzende. Bedeutet: Beim neuen Mehrfamilienhaus ist alles auf Klimaschutz und den sparsamen Umgang mit Energie ausgerichtet. „Das Gebäude ist das erste Mehrfamilien-Passivhaus in dieser Größe in Halberstadt“, sagt Karl-Heinz Schönfeld. Der KfW-Effizienzhaus 40–Standard würde einen extrem niedrigen Energiebedarf ermöglichen, der Einsatz von Wärmepumpen und erneuerbaren Energien schont sowohl das Klima als auch den Geldbeutel der künftigen ­Nutzer. Von den insgesamt 3904 Genossenschaftswohnungen würden bislang 2341 ganz oder teilweise mit erneuerbarer Energie versorgt – Tendenz steigend.

Die WGH verfolgt außerdem beim Wohnpark weiter ihre Strategie des barrierefreien Wohnens. Daher gehören zum Haus zwei Aufzüge. „2017 werden wir in unserem Wohnungsbestand insgesamt 125 Aufzüge installiert haben. Zwischen Brocken und Landeshauptstadt ist das einmalig“, unterstreicht Karl-Heinz Schönfeld.

Mit der Millionen-Investi­tion in der Wilhelm-Trautewein-Straße möchte die Genossenschaft im Stadtumbaugebiet „Richard-Wagner-Straße/Bahnhofsvorstadt“ einen weiteren Impuls setzen, so der WGH-Chef. Vor 13 Jahren habe das Unternehmen in diesem Bereich DDR-Plattenbauten abgerissen. Dort, wo die neue Wohnanlage entsteht, stand einst ein Sechsgeschosser mit 48 Wohnungen, der 2003/2004 abgerissen wurde. An anderer Stelle, so unter anderem in der Maxim-Gorki-Straße und in der Wilhelm-Trautewein-Straße, sind beziehungsweise werden die in den 1970er und 1980er Jahren errichteten Plattenbauten aufwendig im Bestand saniert. „Wenn wir 2017 unsere Neubau-Projekte und die Sanierung des Wohnungsbestandes in diesem Quartier abschließen, hat die WGH allein dort 17,6 Millionen Euro investiert“, berichtet Karl-Heinz Schönfeld.