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Museum Heineanum Schlagkräftiger Förderverein

Zur 24. Jahresversammlung lud der Förderkreis für Vogelkunde und Naturschutz in Halberstadt ein. 249 Mitglieder gehören dem Verein an.

Von Renate Petrahn 30.05.2016, 04:00

Halberstadt l Um die erfolgreiche Entwicklung des schlagkräftigen Vereins im Jahr 2015 zu beschreiben, reichen Stichworte aus: Auszeichnung zum Verein des Jahres 2015, erfolgreiche siebente MoVo - Moderne Vogelbilder-Ausstellung, zwei weitere Einzelausstellungen von bekannten Vogelmalern, Bernd Pöppelmann und Harro Maass, und schließlich die Etablierung des Rotmilan-Zentrums Sachsen-Anhalt am Museum Heineanum. Dank zollte der Förderkreis Sabine Moczko, der Leiterin des städtischen Kulturbüros, und Jürgen Jüling (Die Linke), Vorsitzender des Kulturausschusses des Stadtrates Halberstadt.

„Wir unterstützen die wissenschaftliche Arbeit des Museums, zum anderen engagieren wir uns in der ­Öffentlichkeitsarbeit. Und schließlich sind wir immer dann zur Stelle, wenn es um die finanzielle Unterstützung des mit uns eng verbundenen Museums geht, beispielsweise beim Einwerben von Drittmitteln für Projekte“, charakterisierte Frank-Ulrich Schmidt die Arbeit des 249 Mitglieder und ein Ehrenmitglied zählenden Förderkreises.

Als Beispiele nannte er die Sammlung von über 12 000 Euro Spendengeldern und 2500 Euro an Buchspenden sowie die Unterstützung bei der Einwerbung von nicht unbeträchtlichen Fördermitteln des Landes für das Rotmilan-Zentrum in diesem Jahr. Weiter unterstützte der Förderkreis finanziell die Herausgabe von Flyern, Prospekten, Taschenkalendern und auch des beliebten Malheftes „Vogelparadies Halberstädter Dom“.

Mit Blick auf die wissenschaftliche Arbeit machte Schmidt auf den 33. Band der Ornithologischen Jahresberichte des Museums ­Heineanum aufmerksam, deren kontinuierliche Herausgabe in den letzten 24 Jahren vom Förderkreis mitgetragen wird. Der zuletzt erschienene Band enthält Beiträge von ­Michael Hellmann zur Vogelwelt auf der Brockenkuppe und am Wegelebener See (Martin Wadewitz). Auch überregional macht der Förderkreis 2015 auf sich aufmerksam, wie bei der 148. Jahresversammlung der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft in Konstanz.

Dass diese aufwärts weisende Entwicklung in den nächsten Jahres fortgesetzt wird, dafür steht der neugewählte Vorstand. Der für die kommenden vier Jahre der alte sein wird, so das einstimmige Votum der Jahresversammlung. Mit einer Ausnahme. Anstelle von Dr. Bernd Nicolai wird nun Rüdiger Becker als der neue Direktor des Heineanums dem Gremium per Satzung angehören.

Frank-Ulrich Schmidt wurde erneut zum ersten Vorsitzenden des Förderkreises gewählt. Zweiter Vorsitzender ist Georg Heine, der Ururenkel von Ferdinand Heine sen., dem Begründer der einzigartigen Vogelsammlung, die zum Grundstock des ­heutigen Museums wurde. Schatzmeister ist Christian Mokosch, Schriftführer ­Martin Wadewitz. Zu Kassenprüfern wurden Rüdiger Holz und Klaus Seelig gewählt.

Während des Jahrestreffens am Sonnabend ging es nicht nur um Vereinsformalien wie Kassenbericht, Entlastung und Wahl eines neuen Vorstandes. Neben Informationen zur Vorbereitung der 8. MoVo wurden konkrete Ideen vorgestellt, um die Außenwirkung des Heineanums zu erhöhen. Rüdiger Becker stellte in der Jahresversammlung eine Reihe von Ideen vor. Dazu zählen die Erstellung einer hauseigenen Website, ergänzt durch einen Internetauftritt des Förderkreises, und eine Vernetzung mit dem der Stadt Halberstadt sowie eine entsprechende digitale Präsentation des Rotmilan-Zentrums.

Mit Blick auf die Abendveranstaltungen im zweiten Halbjahr wies Becker auf den Vortrag „Überflieger - Mit den Kranichen durch Europa“ im Ratshaus sowie auf den Dokumentarfilm von Naturfilmer Hans-Jürgen Zimmermann Birds & People - Ganz verrückt auf Vögel“ hin. Im wissenschaftlichen Bereich stünden unter anderem die Inventarisierung und weitere wissenschaftliche Bearbeitung der Kolibri-Sammlung an.

Und natürlich das Rotmilan-Zentrum, dessen erste Arbeitsschritte Becker auf der Jahresversammlung vorstellte. Hier sind Martin Kluschke als Manager und Rolf Winkelmann als Koordinator tätig. Mit Blick auf die Zukunft ist der Bestand des Zentrums keineswegs dauerhaft gesichert, da das Landesministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Energie das Zentrum vorerst nur für ein Jahr fördert. Das bedeutet für Förderkreis wie Museum in partnerschaftlicher Zusammenarbeit für die Folgejahre neue und ambitionierte Projekte vorzubereiten, in die sich auch Dr. Bernd Nicolai engagiert einbringen wird.