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Peterstreppe Zahn der Zeit nagt an Bauwerk

Die Peterstreppe befindet sich in einem schlechten Zustand. 25 Jahre nach der Rettung des Bauwerks besteht erneut Handlungsbedarf.

Von Jörg Endries 29.09.2016, 15:24

Halberstadt l Der Zahn der Zeit nagt an der Peterstreppe in der Altstadt Halberstadts. Komplette Sandsteinquader sind mittlerweile zerbröselt – haben sich einfach aufgelöst. Im 25. Jahr nach der aufwendigen Rettung beziehungsweise Sanierung der historischen Verbindung zwischen der guten Stube Halberstadts, dem Domplatz, und der Altstadt besteht erneut Handlungsbedarf. Fachleute haben erhebliche Schäden am ­Mauerwerk festgestellt, informiert Ute Huch, Sprecherin der Stadtverwaltung ­Halberstadt. Mauerwerks- und ­Natursteinarbeiten seien notwendig.

Noch in dieser Woche sollen die Arbeiten am Bauwerk, das erstmals 1278 urkundlich erwähnt wurde, beginnen. „Aufstandsflächen der Treppenstufen müssen verfugt und verwitterte Sandsteine am Mauerwerk ausgetauscht und teilweise neu ausgemauert werden“, berichtet Ute Huch. Dabei kommt ein spezieller Mörtel zum Einsatz, um die Fugen am Mauerwerk auszubessern und oberflächige Risse zu verschließen. Mit Injektions­harz will man die tiefen Risse vergießen. Tonrohre zur Wasserableitung sind zu verlängern und die historischen Wasserspeier instandzusetzen.

Finanziert wird das Bauvorhaben zum Erhalt der historischen Treppe zu 100 Prozent aus dem Förderprogramm „Städtebauliche Sanierung“. Insgesamt stehen aus dem ­Fördertopf von Bund und Land, der unter treuhänderischer Verwaltung der Sachsen-Anhaltinische Landesentwicklungsgesellschaft mbH (SALEG) steht, 35 000 Euro zur Verfügung.

„Während der Bauzeit ist mit Nutzungseinschränkungen zu rechnen“, macht Ute Huch aufmerksam. Mit dem Ende der Sanierung sei noch in diesem Jahr zu rechnen.

Noch vor dem Fall der Mauer im Herbst 1989 schien das Ende der Peterstreppe besiegelt. Der Verfall war damals stark vorangeschritten, weil das Bauwerk wie generell die Altstadt über 40 Jahre stiefmütterlich behandelt worden war. Im Oktober 1990 begann die aufwendige Sanierung – das erste große Bauvorhaben zum Wiederaufbau der geschundenen Altstadt. Am 30. Januar 1991 wurde die Einweihung gefeiert.