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Polizeieinsatz Hängebrücke nach Unglück wieder offen

Die Harzer Hängebrücke ist wieder offen. Nach einem tragischen Zwischenfall an der Rappbodetalsperre war das Bauwerk am Vormittag gesperrt.

Von Burkhard Falkner 12.10.2017, 14:05

Elbingerode l Die Harzer Hängebrücke an der Rappbodetalsperre ist nach dem tödlichen Zwischenfall, der sich offenbar in den Nachtstunden oder am frühen Morgen ereignet hatte, seit 13.45 Uhr wieder geöffnet. Nach Angaben der Betreiberfirma Harzdrenalin müssen alle weiteren Offerten, die das Unternehmen im Umfeld der Rappbodetalsperre anbietet, aufgrund des Windes außer Betrieb bleiben. Das betrifft beispielsweise Fahrten auf der Doppelseilrutsche Mega-Zippline und Pendel-Sprünge von der Brücke. Maik Berke, einer der Geschäftsführer von Harzdrenalin, bittet dafür bei den Besuchern um Verständnis. 
Auslöser der mehrstündigen Sperrungen am Vormittag war der Fund einer Leiche im Bereich unterhalb der 458,5 Metern langen Hängebrücke. Laut Polizei hatte gegen 10 Uhr eine Touristin eine männliche Leiche im Uferbereich der Bode am Fuße der Talsperre und unterhalb der Brücke entdeckt. Am Nachmittag erklärte eine Sprecherin im Polizeirevier Harz, dass die Ermittlungen vor Ort abgeschlossen seien und Fremdverschulden ausgeschlossen werde. Der Mann sei von der Brücke in die Tiefe gefallen. Zu weiteren Details wollte sich die Polizei nicht äußern.
Nach Recherchen der Volksstimme soll es sich bei dem Opfer um einen etwa 30 Jahre alten Mann handeln, der weder aus dem Harzkreis noch aus Sachsen-Anhalt stammt.
Vor Ort sorgte der Zwischenfall für Entsetzen, Betroffenheit und stille Trauer. Aufgrund des schönen Herbstwetters und der Ferien in Sachsen-Anhalt und anderen Bundesländern waren zahlreiche Besucher bereits am Vormittag angereist, um den Gang über die Hängebrücke zu wagen. Vor Ort stauten sich am Vormittag viele Fahrzeuge. Zahlreiche Schaulustige beobachteten die Bergung der Leiche von der Rappbodetalsperre, die sich wenige Meter neben der Hängebrücke befindet. 
Auch Geschäftsführer Maik Berke reagierte mit Betroffenheit auf den tragischen Zwischenfall. Weitere Details seien ihm noch nicht bekannt. Die Zugänge zur Brücke seien mit hohen Zäunen und Drehkreuz-Durchgängen gesichert, die Brücke und deren Geländer nach den aktuellen Vorschriften gebaut. "Es gibt weder bauliche Defizite noch eine Veranlassung, auf den tragischen Fall in baulicher Hinsicht zu reagieren", so der Unternehmer zur Volksstimme. 
Die Hängebrücke war im Mai 2017 eröffnet worden und ist eine Touristenattraktion im Harz.
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Sollten Sie sich betroffen fühlen, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge. Diese erreichen Sie auch unter den kostenlosen Telefonnummern 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222. Dort erhalten Sie anonym, offen, gratis und ideologiefrei Hilfe.