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Reaktion Aus für 136 gefährliche Pappeln

136 Pappeln sollen an der Diesterweggrundschule in Halberstadt gefällt werden. Die Bäume sind krank und könnten zur Gefahr werden.

Von Jörg Endries 19.01.2017, 00:01

Halberstadt l Die Pappeln im Umfeld der Diesterweg-Grundschule in der Sargstedter Siedlung sind gefährlich. Da­rauf hat Dieter Krone während der Bürgerfragestunde bei der Tagung des Stadtentwicklungsausschusses im Dezember 2016 aufmerksam gemacht. Der Vorsitzende des Fördervereins Diesterwegschule und Sarg­stedter Siedlung appellierte an die Stadträte, schnell zu handeln und die Bäume fällen zu lassen, weil Schüler, Lehrer und Anlieger gefährdet seien. Der Ausschuss ist das Gremium, das eigenverantwortlich auf Empfehlung des Teams Stadtgrün der Verwaltung entscheidet, ob Bäume im Stadtgebiet gefällt werden dürfen.

„Jederzeit können die völlig überalterten und kranken Pappeln umfallen, Menschen verletzen oder im schlimmsten Fall erschlagen. Außerdem können Gebäude beschädigt werden“, warnte der Halberstädter. Eine Gefahr, die die Stadtverwaltung bereits erkannt habe, so die Antwort während der Ausschuss- Sitzung. Allerdings müsste vor einer Rodung die Finanzierung der Arbeiten geklärt werden. Die heikle Lage an der Schule zwingt die Stadt jedoch zum Handeln. Gut vier Wochen nach der Sitzung liegt jetzt ein Rodungsantrag für insgesamt 136 Pappeln im direkten Umfeld der Diesterweggrundschule und weitere Bäume vor, der in der kommende Woche von den Abgeordneten abgesegnet werden muss.

„Bei Gefahr in Verzug muss sofort gehandelt werden. Das vom Kassenstand abhängig zu machen, das geht gar nicht“, kritisiert Dieter Krone im Volksstimme-Gespräch. Für den Verein, der bereits mehrfach auf das Problem aufmerksam gemacht habe, sei es ein Erfolg, dass nun endlich Taten folgen sollen. „Ich hoffe, dass der Stadtentwicklungsausschuss nächsten Mittwoch der Rodung zustimmt und dann spätestens nach erfolgter Schul-Sanierung neue Bäume gepflanzt werden.“

„Eine Befürwortung der Rodungen ist in jedem Fall mit Ersatzpflanzungen 1:1 verbunden. Art und Standorte werden in Abhängigkeit der Bauarbeiten an der Diesterwegschule bestimmt“, betont Roswitha Hutfilz, Teamleiterin Stadtgrün, auf Volksstimme-Nachfrage.

Roswitha Hutfilz bestätigt im Antrag, dass von den Pappeln Gefahr ausgeht. „Die Bäume sind zum Teil stark im Stammbereich geschädigt und weisen Defekte im Kronenbereich auf. Die Baumkronen wurden 2006 stark ­eingekürzt, sodass sich im Laufe der Jahre wiederholt sogenannte große Ständer, also hochaufragende dicke Äste, gebildet haben. Diese sind stark ausbruchgefährdet.“

Bereits in der vergangenen Woche ist mit dem Fällen von 25 Pappeln begonnen worden – ohne Ausschuss-Beteiligung, weil wegen der Sturmwarnung akute Umsturzgefahr bestand, hieß es aus dem Rathaus.