1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Grundstücksmauer beschädigt

Risse Grundstücksmauer beschädigt

Erneut hat am Langenberg in Ditfurt ein Brummi eine Grundstücksbegrenzung beschädigt. Seit Jahren gehören solche Schäden zum Alltagsbild.

Von Christian Besecke 02.01.2017, 05:00

Ditfurt l Beim Vor-Ort-Termin mit der Volksstimme in Ditfurt kommen die Anwohner aus den Häusern. Jeder kann von Schäden an Häusern und Grundstücken berichten. Das betrifft die Bürger, die am Langenberg und in der Schützenstraße wohnen.

Frank Schöne präsentiert seine beschädigte Mauer. „Hier ist vor gut zwei Wochen vermutlich ein Lkw lang gefahren“, sagt er. Er zeigt auf Schäden im Mauerwerk, auch Reste von roter Farbe sind zu sehen. „Wenn man genauer hinschaut, dann erkennt man, dass das Mauerwerk bis in die Tiefe hinein erschüttert worden ist“, berichtet der Ditfurter. „Risse gehen bis in die Abdeckplatten hinein und der Putz bröckelt ab.“

Normal ist das nicht, denn die Mauer steht noch nicht lange. Zuvor war sie schon einmal komplett umgefahren worden. Frank Schöne hat sie selber wieder hochgezogen und kann nun erneut teilweise abtragen und neu mauern. „Es hält aber nach einem solchen Vorfall auch niemand an“, bringt er vor. „Da wird Gas gegeben und weg ist der Verursacher.“

Schöne wohnt genau im Kurvenknick am Langenberg. Wenn sich hier zwei große Fahrzeuge begegnen, dann bleibt dem Fahrer nichts weiter übrig, als auf die schmalen Fußwege auszuweichen. Danach sausen die Gefährte mit Schwung durch die Kurve und lädieren nicht selten Gebäude und Mauern.

Nachbarin Andrea Howe berichtet von einem weiteren Vorfall. „Ich habe Unkraut auf dem Gehweg entfernt und da kamen zwei Brummis angesaust. Beide sind den Weg hochgefahren und ich konnte mich gerade noch retten, ohne angefahren zu werden.“ Vor Schreck habe sie sich auch die Nummernschilder nicht merken können. Sie war froh, heil aus der Situation herausgekommen zu sein.

Ihr Mann Volker hat bereits drei Mal einen klaffenden Riss in der Grundstücksmauer verputzt. „Eigentlich macht das überhaupt keinen Sinn, die Wand reißt immer wieder ein“, setzt er hinzu. Seine Frau berichtet von weiteren Rissen im Haus und in den Fußböden. „Vom Lärm und von dem Qualm der vorbeifahrenden Gefährte wollen wir gar nicht erst anfangen“, sagt sie.

Ähnliche Erlebnisse hat die Familie Zander in der Schützenstraße zu berichten. Hier gibt es sogar gerissene Fliesen zu sehen. Das Bad habe man sogar komplett sanieren müssen. Die Zanders haben das Pech, genau an der zweiten Engstelle in Ditfurt zu wohnen.

Die Situation der Bürger ist im Bauamt der Verbandsgemeinde Vorharz bekannt. „Solche Schäden sollten beim Bauordnungsamt des Landkreises gemeldet werden“, äußert sich Leiter Harald Brockelt. „Wir geben die dokumentierten Fälle auch weiter.“ Ein wenig Hoffnung kann er machen. „Es gab Gespräche mit dem Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Ostharz“, erzählt er. „Es sind Reparaturarbeiten für 2017 geplant.“

Das bestätigt auch Bürgermeisterin Rena Jüngst (parteilos). „Die Lage am Langenberg ist uns bekannt“, versichert sie. „Es gehört zu den ersten Aufgaben im neuen Jahr, dass wir hier etwas tun.“ Dazu werde es Absprachen mit dem Straßenbaulastträger – dem Landkreis Harz – geben. „Es ist bereits angeregt worden, an den betroffenen Stellen Schutzpoller zu errichten“, sagt sie. „Wir können die Straße nicht breiter machen und auch den Lkw-Verkehr nicht umleiten.“ Von der Reparatur der Wasserschieber in dem Bereich erhoffe sie sich eine erste Besserung. Eine generelle Lösung sollte aber gemeinsam diskutiert werden.