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Sanierung Kugelkrone für das Torhaus

Das Torhaus im Halberstädter Burchardikloster trägt wieder eine Bekrönung. Am Montagmittag ist die Kugel aufgesetzt worden.

Von Sabine Scholz 05.07.2016, 01:01

Halberstadt l Noch steht das Gerüst. Doch bis zum 15. Juli wird es verschwunden sein, denn dann soll das Torhaus des Burchardiklosters wieder zu einer Bühne werden. „Wir sind dem Team der Firma Bosse sehr dankbar, dass es den engen Zeitplan einhält“, sagt Detlef Rutzen. Denn die Sommerklassik auf dem stimmungsvollen Klosterhof ist für viele Halberstädter ein Muss im Kalender.

Doch bevor die musikalische Räuberpistole „Das Wirtshaus im Spessart“ das Torhaus erobert, sind noch ein paar Restarbeiten zur Gebäudesicherung zu erledigen. Seit dem vergangenen Jahr wird am Zugang des mittelalterlichen Klosters gearbeitet. „Wir mussten dringend das Dach dicht bekommen“, erklärt Rutzen.

Der Geschäftsführer der AWZ GmbH steht am Montagvormittag gemeinsam mit Christiane Müller vor dem imposanten Gebäude und rollt Bauzeichnungen, Projektbeschreibung, Masterplan, Generalanzeiger und die aktuelle Halberstädter Volksstimme zusammen. All das packen die beiden Chefs des Weiterbildungszentrums, das die Werkstätten im Kloster nutzt und dessen gemeinnützige Tochter soziale Projekte im Kloster betreut, in eine Metallhülse. Diese verschwindet klappernd in der Zinkkugel, die als neue Bekrönung auf das Dach des Torhauses gesetzt werden soll und auf einer Werkbank parat steht. Sven Kleindienst und Uwe Lange verschließen die Kugel, bringen sie nach oben aufs Dach. Dorthin folgen ihnen nicht nur Architekt Gerd Srocke und die beiden AWZ-Geschäftsführer, sondern auch Vertreter des Jobcenters Koba Harz, die viele Bildungs- und Arbeitsprojekte auf dem Gelände finanzieren.

Die Arbeiten am Torhaus allerdings nicht, hier sind nur Fachfirmen beauftragt. „Bezahlt werden die Arbeiten aus Sicherungsmitteln, die die Stadt als Eigentümerin des Geländes dankenswerterweise beantragt hat“, berichtet Detlef Rutzen.

„Für die 30 000 Euro Fördergeld müssen wir als Kommune keinen Eigenanteil aufbringen, da es Sicherungsmittel sind“, ergänzt Stephanie Rudel von der Abteilung Stadtsanierung. Gemeinsam mit ihrer Stadtplanungskollegin Sigrun Ruprecht verfolgt sie das Geschehen am Dach. „Die Stadt sichert ihr Vermögen“, erklärt Rudel, die froh ist über das Wirken der AWZ. „Hoffen wir, dass Herrn Rutzen und seinem Team nie die Ideen ausgehen. Denn das Wichtigste ist nicht nur der Gebäudeerhalt, sondern dass die Anlage gut genutzt, mit Leben erfüllt wird.“

Bei den Arbeiten am Torhaus wurde nicht nur das Dach abgedichtet, es erhält auch wieder ein Kleid aus alten Tonziegeln. Zudem wird das Sandsteinmauerwerk gesichert und abgedichtet. Die Steinmetzfirma Teschner hat darin einige Erfahrung, ist doch bereits der Nordgiebel am Nebengebäude des Torhauses im vergangenen Jahr von dem Handwerksbetrieb gesichert worden.

Das Dach dieses Nebengebäudes soll als nächstes saniert werden, wenn alles klappt, noch in diesem Jahr. Geplant ist, das Obergeschoss im Torhaus in den nächsten Jahren wieder zugänglich zu machen, war es doch die Keimzelle des heutigen Vogelkundemuseums Heineanum. Und noch einen ehrgeizigen Plan haben die Akteure: Die alte Uhr im Torhaus soll wieder ticken. „Dazu sammeln wir gerade Spenden und freuen uns über jeden, der uns unterstützt“, sagt Rutzen.