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Schachprojekt Kinder spielen mit König und Dame

Ein Kinderschach-Projekt haben mehrere Stiftungen ins Leben gerufen. Acht Kindergärten und vier Grundschulen beteiligen sich bislang.

05.01.2017, 11:23

Halberstadt/Schachdorf   Ströbeck (je) l Schlagzeilen macht Ströbeck im Dezember 2016 mit seiner über 1000-jährigen Schach­tradition. Der Ort schaffte damit den Sprung ins bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes und hat damit die Chance, eines Tages von Deutschland für die UNESCO-Liste des ­Immateriellen Kulturerbes ­vorgeschlagen zu werden. Die Stiftung der Kreissparkasse Halberstadt, die Stiftergemeinschaft im Harz und die Halberstädter Bürgerstiftung fördern ein Schachprojekt, bereits die Jüngsten vom königlichen Spiel zu begeistern.

„Es ist (fast) still in der Kindertagesstätte Ströbeck. Oliver Frank, einer der Erzieher, eröffnet die Schachstunde. Aber eigentlich macht nicht er das, sondern Lara. Lara geht in die erste Klasse und ist bereits seine Co-Trainerin“, berichtet Detlef Kürten, Vorsitzender Einheit Halberstadt und Vorstand Stiftergemeinschaft im Harz. Lara hat die Aufgabe, mit den älteren und bereits etwas besseren Spielern ein Schachturnier zu absolvieren.

Die Kindertagesstätte ­Ströbeck ist eine der Kindereinrichtungen, die sich 2015 an der Umsetzung des Kinderschach-Projektes der Stiftung der Kreissparkasse Halberstadt, der Stiftergemeinschaft im Harz und der Halberstädter Bürger Stiftung beteiligt, informiert Detlef Kürten. Oliver Frank und Kita-Leiterin Isa Hauf ließen sich einen Tag in Geheimnisse einweihen, wie man den Kleinsten das Schachspiel noch besser vermitteln kann. Diese Schulung übernahm Patrick Wiebe vom Deutschen Schachbund. An dieser Schulung nahmen noch sechs weitere ­Kindereinrichtungen in Halberstadt teil.

„Ziel des Projektes ist es, Kindern in allen Bildungseinrichtungen – vom Kindergarten bis zur weiterführenden Schule – die Möglichkeit zu geben, Schach zu lernen und zu spielen. Mit Schach kann das logische Verständnis bei ­Kindern gefördert werden“, erklärt Detlef Kürten, der das Projekt aktiv begleitet. ­Zusätzlich wirkt sich das Spielen von Schach positiv auf die Entwicklung von Konzentra­tion und Aufmerksamkeit aus, das fördert wiederum die schulischen Leistungen. Dies sei längst kein Geheimnis mehr.

Acht von 23 Kindergärten und vier der sieben Grundschulen nehmen mittlerweile an dem Projekt teil. Sie haben dafür von den Stiftungen ein umfangreiches Paket an Lehr- und Spielmaterialien erhalten. Im Mai geht es in die nächste Runde. Wieder sollen sechs Einrichtungen dafür gewonnen werden, mitzumachen.

Übrigens: Das Kinderschachtraining steht allen Interessierten Kindern und Jugendlichen jeden Donnerstag um 17 Uhr in der Gröperstraße 23 in Halberstadt offen. „Jugendleiter Daniel Tomek freut sich über jedes weitere Mitglied. Die Erwachsenen fangen dann zwei Stunden später an“, so Detlef Kürten.