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Silvester-Brände Feuerwehr im Dauerstress

In Halberstadt waren die Feuerwehren zum Jahresstart im Dauerstress. Innerhalb weniger Stunden wurden sie an 15 Einsatzstellen gerufen.

Von Sabine Scholz 01.01.2018, 21:12

Halberstadt l So einen unruhigen Start ins neue Jahr gab es schon lange nicht mehr in Halberstadt. Nicht nur, dass zwei Balkonbrände Gefahr für Leib und Leben der Mieter bedeuteten. Die Feuerwehren der Stadt waren im Dauerstress. Innerhalb von 24 Stunden mussten sie zu 15 Einsatzstellen ausrücken.

Wie von Feuerwehrsprecher Chris Buchold zu erfahren war, konnten 10 der 15 Einsatzstellen die Kameraden der hauptberuflichen Wachbereitschaft übernehmen. Allerdings waren sie auf die Unterstützung der freiwilligen Wehren in der Stadt angewiesen. So rückten am Silvesterabend gegen 19.30 Uhr die Berufsfeuerwehrmänner und Kameraden der freiwilligen Wehren Halberstadts und Langensteins aus. „Neben unseren 25 Kameraden waren auch sechs Mitarbeiter des Rettungsdienstes und fünf Polizisten im Einsatz“, sagte Buchold.

Wie Polizeihauptkommissar Heiko Schütz ergänzte, ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung, da Zeugen berichtet hatten, dass gezielt Feuerwerksraketen auf den Balkon geschossen worden waren. Das Mobiliar auf einem Balkon einer Parterre-Wohnung in der Beckerstraße fing Feuer. Laut Schütz seien die Raketen aus der Hand heraus und schräg gehalten, gezielt gestartet worden. Die Feuerwehr löschte die Flammen. Zum Glück konnten alle Personen unverletzt die Wohnung verlassen. „Umliegende Wohnungen wurden durch einen Trupp der freiwilligen Feuerwehr ebenfalls kontrolliert“, so Buchold. Zum Einsatz kam in der betroffenen Wohnung auch ein Hydrolüfter, damit die Bewohner rasch wieder in ihre eigenen vier Wände zurückkehren konnten.

Kurz nach Mitternacht stand erneut ein Balkon in Halberstadt in Flammen. Wie Polizeisprecher Heiko Schütz mitteilte, hatte ein Zeuge um 0.18 Uhr in der Lucanusstraße Feuerschein auf einem Balkon wahrgenommen. „Nachbarn versuchten das Feuer, das vermutlich durch Reste pyrotechnischer Erzeugnisse entstand, zu löschen“, sagte Schütz. Da die Mieter nicht zu Hause waren, wurde die Wohnung durch die eintreffenden Kameraden der Feuerwehr geöffnet und das Feuer gelöscht.

Die Kameraden hatten von diesem Brand beim Löschen einer Hecke im Nachbars Wiesenweg erfahren, zu dem sie um 0.11 Uhr gerufen worden waren, berichtete Chris Buchold. Der diensthabende Schichtführer ließ zunächst die Freiwillige Feuerwehr Halberstadt nachalarmieren, die Wachbereitschaft erreichte aber noch vor den Kameraden der freiwilligen Wehr die Einsatzstelle. Zum Einsatz kam auch die Drehleiter.

Während der Löscharbeiten in der Lucanusstraße erreichte die Wehrleute die Nachricht, dass eine Gartenlaube in der Wehrstedter Straße brennt. Also erfolgte eine weitere Nach­alarmierung, diesmal der umliegenden Ortswehren. „Zumal es plötzlich hieß, eine Lagerhalle in der Wehrstedtser Straße brennt. Zum Glück war der Brand dann doch nicht ganz so groß. Wie sich vor Ort zeigte, brannte lediglich eine Hecke“, so Buchold. Aber die herbeigerufenen Kollegen der Ortswehren halfen, die zahlreichen anderen kleineren Brände zu bekämpfen. Denn es standen Container in Flammen, Hecken brannten und es mussten Brände von Überresten von Feuerwerkskörpern gelöscht werden, wie Chris Buchold berichtete. Die Einsatzorte erstreckten sich über das gesamte Stadtgebiet.

In dieser Nacht waren neben den hauptamtlichen Einsatzkräften auch Kameraden der freiwilligen Wehren aus Halberstadt, Langenstein, Emersleben, Klein Quenstedt und Ströbeck unterwegs.

Neben der Übernahme mehrer kleiner Einsatzstellen im Stadtgebiet sicherten die freiwilligen Wehren die weitere Einsatzbereitschaft, in dem sie ihre Gerätehäuser besetzten.

Zu der unruhigen Silvesterschicht gehörte außerdem die Beseitigung einer Ölspur Am Sommerbad und eine weitere technische Hilfeleistung. In der Quedlinburger Straße klagte am Neujahrsmorgen ein Mieter über Herzschmerzen, konnte den Rettungssanitätern aber nicht mehr die Tür öffnen. Die Feuerwehr half.