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Sommerhöfe Altstadt wird zur Kulturmeile

Der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr folgt nun eine neue Ausgabe der Sommerhöfe in Halberstadt. Aber mit einigen Neuerungen.

Von Sabine Scholz 31.05.2017, 01:01

Halberstadt l Der Ort des Pressegesprächs war bewusst gewählt. Die Kulturstraßenbahn ist der einzige „rollende Hof“ am 17. Juni. Begleitet vom Programm des Musicalvereins „Halberstädter Zeitenreise“ können Besucher des Hofspektakels die Strecke zwischen Torteich und Holzmarkt fußschonend zurücklegen, sich an Laugengebäck stärken oder mit einem „Wackelmann“ Mut antrinken. Dabei braucht es keinen Mut, sich ins Getümmel zu stürzen. Höchstens gute Planung, wenn man alle 17 Höfe besuchen möchte, oder aber eine klare Auswahl vor dem Start auf der Kulturmeile Altstadt.

Auf der Aussichtsplattform der Martinitürme erklingt Dudelsackmusik, der Türmer erzählt Geschichten zur Geschichte. Zu Füßen der Martinikirche spielt das Collegium Musicum, unterstützt von Künstlern des Nordharzer Städtebundtheaters und den Mitgliedern des Theaterfördervereins, die eine mittelalterliche Schänke betreiben.

Die Kult-Tour geht weiter über den Domplatz mit den Höfen am Gleimhaus und am Städtischen Museum mit Musik von Jazz, Akkordeonpop, Dudelsackklang und Beatles-Coversongs. Am SPD-Bürgerbüro, das erstmals bei der Hofaktion mitmacht, gibt es Halberstädter Bratwurst und Rockiges auf der Gitarre, in der Stadtbibliothek unterhält die Band Nachtregen. Wer von den Museumshöfen den Domplatz herrschaftlich überqueren will, kann den erstmals zum Einsatz kommenden „Park- und Reit“-Service nutzen. Zwei Haltestellenschilder zeigen, wo die Kutsche anhält, die zwischen Bibliothek und Städtischem Museum pendeln wird.

In der Altstadt gibt es von Abtshof über Bürgergärten, Löperhof bis zum Burchardikloster und zur Zora ebenfalls vielfältige Musik- und Imbiss-Angebote.

Diese Vielfalt ist es auch, die die Halberstädter Bürgerstiftung dazu veranlasste, sich finanziell in die Ausrichtung der Sommerhöfe einzubringen. „Zwar wirken die Hofbetreiber alle ehrenamtlich mit, sodass die Kosten überschaubar sind, aber ganz ohne Geld funktioniert es nicht“, sagte Sabine Moczko. Die Kulturamtschefin ist froh über das Engagement der Stiftung, die mit der Spende von 1800 Euro die Arbeit des Kuratoriums Stadtkultur als Veranstalter der Höfe unterstützt. Denn jeder Hofbetreiber soll einen kleinen Zuschuss für das von ihm organisierte Kulturprogramm erhalten, Werbung kostet Geld und in der Organisation sind nicht alle erforderlichen Genehmigungen kostenfrei zu haben.

Deshalb werden in diesem Jahr erneut Elftklässler vom Martineum und vom Käthe-Kollwitz-Gymnasium nicht nur mit Ständen am bunten Treiben beteiligt sein, sondern mit der Sammelbüchse um Spenden bitten. Nicht ganz uneigennützig. Wie im vergangenen Jahr fließt die Hälfte des Erlöses in ihre Abifeier-Kassen.

Die Halberstädter Sommerhöfe starten offiziell um 19 Uhr, aber bereits am Nachmittag laden Cecilienstift und Diakonisches Werk zum Feiern ein. Auf dem Domplatz gibt es ab 16 Uhr Angebots- und Mitmachstände vom Cecilienstift und bereits ab 15 Uhr wird mit Musik, Gesang und Comedy das Hoffest der Diakonie am Johannesbrunnen 35 gefeiert. Im Petershof wird es um 18 Uhr bei Wiener Klängen erotisch, wenn das Städtebundtheater zum „Sommerspaß mit Artur Schnitzler“ einlädt.