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Spenden Geldsegen für Halberstadts Vereine

Mit einer Finanzspritze starten Vereine aus Halberstadt in das neue Jahr. Das Geld wird für unterschiedliche Zwecke genutzt.

Von Sandra Reulecke 29.12.2016, 00:01

Halberstadt l Einige sind klein, andere groß. „Aber keine Sorge, der Wert ist immer gleich“, versichert Ronald Göttel lächelnd während er die Schecks verteilt. Über jeweils 200 Euro dürfen sich Vereine und Institutionen aus Halberstadt freuen. Das Geld stammt aus einer Adventsloskalender-Aktion, die Göttel seit acht Jahren initiiert. Mehr als 40 Sponsoren, Händler und Gewerbetreibende haben sich in diesem Jahr an der Aktion beteiligt. Letztere stellten Sachpreise zur Verfügung oder bieten den Kalender zum Verkauf an. Schirmherr der Aktion ist Oberbürgermeister Andreas Henke (Linke.)

Sein Stellvertreter Thomas Rimpler nutzt die Spendenübergabe an die Vereine, um ihnen und den Organisatoren für ihre Arbeit zu danken. „Vereine sind wichtig für das Ansehen der Stadt“, betont Rimpler. „Das Engagement von Ehrenamtlern macht Halberstadt so lebens- und liebenswert.“ Wie zum Beweis für diese Worte hat der Fotograf Ronald Göttel für die Anwesenden noch eine Überraschung parat: Kalender mit Aufnahmen der Kreisstadt. Und er versichert, dass die Aktion 2017 fortgesetzt wird.

Im Jugendfreizeitzentrum Rolle ist der Verschleiß hoch, berichtet Leiterin Angelika Arndt. „Alles was rollt, wird gebraucht – also Bälle jeglicher Art.“ Mit der Spende wolle sich die Einrichtung auf Sommer-Aktivitäten wie Fußball und Tischtennis vorbereiten.

Mit Verschleiß kennt sich auch Volker Bastian aus. Der Abteilungsleiter betont, dass Tischtennis die schnellste Rückschlagsportart ist. Dementsprechend schnell leide das Material – für den normalen Hausgebrauch sind Platte, Bälle und Schläger zwar noch brauchbar, aber eben nicht für Wettbewerbe. Deshalb hat er eine Überraschung für die Rolle. „Wir kaufen uns im Sommer einen Tischtennistisch – den alten können Sie sich dann gerne abholen“, bietet er Angelika Arndt an.

„Mit dem Geld werden die Wünsche von schwerkranken Kindern erfüllt“, sagt Avery Kolle. Wie der Vorsitzende berichtet, konnte in diesem Jahr erstmals eine Wunsch-Weihnachtsgeschenke-Aktion stattfinden. Dieses Engagement soll fortgesetzt werden.

„Geld wird immer gebraucht, gerade jetzt, in der Jubiläumsspielzeit“, sagt Klaus Rupprich. Sein Verein feiere ebenso wie das Nordharzer Städtebundtheater derzeit das 25-jährige Bestehen. Die Spende soll in die Jugendarbeit fließen, zum Beispiel in die Ausrichtung der Schülertheatertage.

Mit seinem Anteil des Spendengeldes tritt der Tiergarten in die Rolle eines Kupplers. Wie der Tiergarten-Vize Michael Bussenius verrät, wird derzeit ein weiblicher Nasenbär gesucht, damit das Männchen, das schon in der Anlage lebt, nicht länger allein sein muss.

Peter Pinkernelle kündigt eine Überraschung an. „Es wird an einem Highlight gestrickt. Näheres kann ich aber noch nicht verraten.“ Ziel sei es jedoch, Dom und Domschatz mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Zum einen aus touristischer Sicht. Nicht zuletzt aber sollen die Halberstädter beides mehr zu schätzen lernen.

Im kommenden Jahr richtet die Diakonie erneut einen Aktionstag zum Thema Barrierefreiheit aus. „Dieses Mal steht das Thema Sprache im Mittelpunkt“, sagt Sandra Giebel. Es soll ein Büro für einfache Sprache eingerichtet werden, an das sich zum Beispiel die Stadt richten kann. In dem Büro sollen Broschüren und ähnliches mithilfe von Menschen mit Handicaps so formuliert werden, dass Behinderte sie verstehen können.

Der Verein begeht 2017 das fünfjährige Bestehen der Abteilung Kinderhospiz. Kordula Schippan kündigt an, dass für den Bereich eine zweite Trauerbegleiterin ausgebildet werden soll. „Die Ausbildung kostet rund 3000 Euro. Dafür wird jetzt gespart.“

Baustellen gibt es genug, sagt Karin Schmidt. So haben sie und ihre Mitstreiter sich die Rettung der Klusfelsen auf die Fahnen geschrieben – was nicht unerhebliche Kosten verursacht. Auch sei eine Inschrift am Oberlisken in der Medingschanze geplant.

Das Geld soll in die Werbung investiert werden, um das Cage-Projekt nicht nur außerhalb, sondern vor allem auch unter den Bürgern Halberstadts bekannter zu machen, kündigt Hans Jörg Bauer an. Scherzhaft schlägt er vor, zum Ende des Musikstücks wieder in der Runde der Spendeübergabe zusammenzukommen – im Jahr 2640.