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Spendenlauf Runde um Runde für guten Zweck

Mit einem Programm stellte sich die Reinhard-Lakomy-Schule am Tag der offenen Tür vor. Nachmittags startete ein Spendenlauf.

Von Gerald Eggert 28.05.2016, 07:00

Halberstadt l Nachdem sich die 130 Schüler der Halberstädter Reinhard-Lakomy-Schule im vergangenen Jahr mit dem „Erlebnis Natur“ auseinandergesetzt und den Garten in den Fokus gerückt hatten, widmeten sie sich diesmal an drei Tagen dem Thema „Die Erde soll ein Garten sein“ und projizierten dabei vieles, was sie beim Garten-Thema behandelt hatten, auf den blauen Planeten.

Die vielfältigen Ergebnisse präsentierten die Klassen am Tag der offenen Tür in Ausstellungen auf den Schulfluren. „Die Kinder haben sich sehr intensiv mit Lebensweisen und Kulturen in anderen Ländern beschäftigt“, berichtete Schulleiterin Anne Schulze. Auf ihrer „Reise durch die Welt“ wurden sie unter anderem von drei Besuchern begleitet. So haben ein Vietnamese und eine Palästinenserin, die schon länger in Deutschland leben, über ihre Länder erzählt.

„Am beeindruckendsten waren die Berichte zweier junger Syrer, die jetzt im St. Josef Haus leben“, sagte die Schulleiterin, „im Gespräch mit dem 16-jährigen Hamman und dem 17-jährigen Mohammed, die seit September 2015 in Deutschland leben, erfuhren die Schüler der Klasse 2 B, dass die Jugendlichen von ihren Eltern aus Angst vor IS, Terror und Mord in eine bessere Zukunft geschickt wurden.“ Die Kinder konnten kaum glauben, dass auf dem Weg nach Europa Diebstahl und Glaubensstreitigkeiten unter den Flüchtlingen ständige Wegbegleiter gewesen waren.

Eine weitere Begegnung hinterließ starken Eindruck bei den Kindern und den Erwachsenen: Dr. Klaus Richter stellte ihnen das Kenia-Projekt vor. Urlaubserlebnisse „der etwas anderen Art“ hatten den damaligen Chefarzt des Diakonie-Krankenhauses in Elbingerode 1991 zu einer Hilfsinitiative veranlasst, der sich längst viele Mitstreiter – unter anderem das Blaue Kreuz – angeschlossen haben. Dabei geht es um Hilfe für Straßenkinder in Kenia, die kein Zuhause und keine Chance haben auf Bildung, denen Liebe und Geborgenheit fehlt.

„Ihr wart sehr interessiert, habt sehr aufmerksam zugehört und Fragen gestellt“, sagte Dr. Richter und freute sich, dass die Hälfte des Erlöses vom Spendenlauf, der am Nachmittag stattfand, seinem Projekt zugutekommen soll. „Wir leisten Hilfe zur Selbsthilfe. Alle Tätigkeit in Deutschland für das Projekt erfolgt ehrenamtlich“, betonte er, „damit kommt jeder gespendete Euro auch dort an, wo er benötigt wird.“

Der Spendenlauf wurde zum Höhepunkt des Nachmittags. Nachdem der Schulchor die Läufer, Eltern und Gäste willkommen geheißen hatte, sagte Anne Schulze: „Wir wollen Sie heute teilhaben lassen an den Projektergebnissen der letzten drei Tage. Die Kinder haben vieles gelernt und gesagt, wie sie sich die Erde vorstellen“. Bunt, vielfältig, freundlich und friedlich solle sie sein. Und Chancen bieten für alle.

Um Kindern zu helfen, denen es nicht so gut geht, wurde ein Sponsorenlauf initiiert, für den die Kinder fleißig Geldgeber gesucht und begeistert haben.

In drei Gruppen starteten die Teilnehmer. Den Jüngsten folgten jene aus den Klassen 5 bis 9 und abschließend die Berufsschul-Stufen 10 bis 12. Ehrgeizig drehten alle ihre Runden, die einen laufend, andere schnell gehend oder im Rollstuhl fahrend. Vom Publikum wurden die Läufer mit viel Beifall bedacht.

Insgesamt absolvierten die Schüler 580 Runden, was einer Distanz von 191,4 Kilometern entspricht. Mit 28 Runden (9,1 km) setzte sich Toni Ortmann aus der 10. Klasse an die Spitze und brach damit seinen bisherigen Rekord von 24 Runden.

„936 Euro wurden erlaufen“, verkündete Anne Schulze, „468 Euro davon gehen an das Kenia-Projekt. Hinzu kommt der komplette Verkaufserlös von den Ständen in Höhe von 279,24 Euro. Die anderen 468 Euro kommen der Schulgemeinschaft zugute. Damit wollen wir unter anderem den beiden jungen syrischen Migranten Wünsche erfüllen.“

Infos zum Projekt von Dr. Klaus Richter unter www.kenia-projekt.de