Stadtentwicklung Planken für die Beete

Der Breite Weg in Halberstadt soll mit Kräuterbeeten aufgewertet werden. Für große Projekte fehlt das Geld.

Von Sabine Scholz 07.11.2016, 19:59

Halberstadt l Kräuter mitten in der Stadt? So mancher Halberstädter hatte seine Probleme mit dieser Vorstellung, aber viele andere waren und sind begeistert. Oft konnte man in diesem Sommer Menschen beobachten, wie sie vor den quadratischen Beeten stehen blieben, an den Kräutern rochen und mit anderen Passanten ins Gespräch kamen über die Gewächse, den Duft und die Blüten.

Nun steht der Winter vor der Tür, die Zeit blühender, grünender Kräuter ist vorbei. Höchste Zeit, zu überlegen, wie es weitergehen soll mit dem Projekt, das im Jahr 2015 mit einem Ideenfeuerwerk von Marcus und Josefina Rückewoldt begann. In Gesprächsrunden mit den Halberstädtern stellten sie ihre Gestaltungsideen vor und die Kräuter, die auf dem Breiten Weg wachsen könnten. Beide sind als Designer in einer eigenen Firma tätig und im Schlanstedterr Kräuterverein aktiv.

„Es gab verschiedene Vorschläge bei den Bürgergesprächen, nun steht die Frage, ob wir einiges davon auch zu Ende bringen können“, sagt Stadtplanerin Siegrun Ruprecht auf Volksstimme-Nachfrage. Und meint dabei gestalterische Veränderungen an den sechs quadratischen Beeten auf dem Breiten Weg. Um auszuloten, für welche Variante sich eine Mehrheit in Rat und Verwaltung finden lässt, stellte sie diese Varianten während der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses den Abgeordneten vor. „Wir müssen dabei Folgekosten ebenso im Blick haben wie die Gesamtwirkung“, sagt Ruprecht.

So diskutierte der Ausschuss Varianten, wie die Hochbeete nicht nur optisch mehr hermachen können, sondern auch, wie sie von den Bürgern besser als Sitzmöglichkeit wahrgenommen werden können. Die Firma Formpflug hatte dazu nochmals mehrere Vorschläge unterbreitet. „Angesichts der Finanzsituation zeichnet sich eine Mehrheit dafür ab, eine einfach Beplankung zu wählen, die haltbar ist und auch überschaubar in den Kosten“, berichtet Stadtplanerin Ruprecht.

Auf den Mauern der Beete sollen Holzplanken befestigt werden, um zum Verweilen einzuladen. Ein Beet wolle man „aufschlitzen“, es somit begehbar machen. Mitten im Beet könnte dann eine Sitzgelegenheit die Passanten zum Betreten und Verweilen locken.

Eine weitere Idee ist während der Diskussion im Ausschuss eingebracht worden. Die Befer GmbH hat in Zusammenarbeit mit dem AWZ Sitzsteine entwickelt, deren Seiten eine Halberstadt-Ansicht ziert. Diese Steine könnten an den Ecken in das Mauerwerk der Beete integriert werden und einer als „Ziel“ in der Mitte eines Beetes stehen. „An einigen Mauern und den alten Sitzbrettern müssen ohnehin Reparaturen erfolgen, da kann man das gleich mit den neuen Elementen verbinden“, sagt Ruprecht.

Die Vorschläge und die Entscheidung für die schlichte Plankenvariante sind an die Firma Formpflug weitergeleitet worden, damit Josefina und Marcus Rückewoldt dies mit in ihr Konzept einarbeiten, berichtet die Stadtplanerin. „Wenn das Konzept vorliegt, haben wir auch belastbare Aussagen zu den Kosten. Noch habe ich kein Gefühl dafür, was die Beete kosten werden“, sagt Siegrun Ruprecht. Ob dann die Umgestaltung der Beeteinfassungen von der Stadt finanziert werden könne, über Fördergeld vom Land oder ob es einer neuen Suche nach Sponsoren und Spendern bedürfe, werde sich dann entscheiden.

Dass der Breite Weg eine neuen Pflasterung vertragen könnte, bestreitet die Stadtplanerin nicht. „Aber dafür ist zurzeit definitiv kein Geld da. Das wird wesentlich teurer als die Beetgestaltung.“