1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Die Bagger rollen im September

Straßenbau Die Bagger rollen im September

Der Stadtentwicklungsausschuss stimmt für die Sanierung der Westerhäuser Straße in Halberstadt.

Von Jörg Endries 09.05.2017, 01:01

Halberstadt l Erneut hat sich der Stadtentwicklungsausschuss während seiner jüngsten Sitzung mit der Sanierung der Westerhäuser Straße in Halberstadt beschäftigt. Vom Bauzustand her gefühlt eine der schlechtesten Straßen in der Kreisstadt. Seit vielen Jahren wird über einen Ausbau diskutiert, jetzt will die Stadt Nägel mit Köpfen machen. Laut vorliegendem Ausführungsbeschluss sollen die Bauarbeiten noch in diesem Jahr beginnen.

Die ersten Hürden hat der Beschluss bereits überwunden. In der vergangenen Woche stimmten die Mitglieder des Finanzausschusses dem Vorhaben zu, der Stadtentwicklungsausschuss zog am Donnerstagabend nach. Jetzt muss am Donnerstag der Stadtrat die Vorhaben absegnen.

Im ersten Bauabschnitt soll der Bereich zwischen Bahnübergang und Einmündung Hans-Neupert-Straße grundhaft ausgebaut werden. Der Startschuss soll im September fallen, informierte Manfred Wegener vom Fachbereich Stadtentwicklung die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses.

Die Abstimmung mit anderen im Stadtgebiet geplanten Bauvorhaben wie in der benachbarten Klusstraße sei nicht so einfach gewesen, sagte Wegener. Da dort nur während der Sommerferien gebaut werden kann (Ausfall der Straßenbahn), sei man auf den September ausgewichen.

Die Investitionskosten belaufen sich laut Wegener auf 453.848 Euro. Bislang bleibt die Kreisstadt auf einem Großteil der Kosten sitzen, weil es eine kommunale Straße ist. Es gibt aber noch Hoffnung, an Geld aus dem STARK-V-Förderprogramm zu kommen. Dafür ist ein sogenannter Teilaktionsplan zur Lärmbekämpfung aufgestellt worden.

Der miserable Zustand der Westerhäuser Straße nervt Kraftfahrer und Anwohner gleichermaßen. Die gesetzlich zulässigen Werte werden deutlich überschritten. Das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt erstellte eine Lärmkartierung und ermittelte das Minderungspotenzial einer neuen Fahrbahndecke.

Danach sei durch das Aufbringen einer Asphaltschicht bei 50 Kilometer pro Stunde eine Geräuschminderung von ­derzeit 68,4 auf 62,4 dB (tagsüber) beziehungsweise 58,2 auf 52,2 dB (nachts) möglich. Mit dieser Aussage hat die Stadt Halberstadt die Chance, Geld aus dem STARK-V-Förderprogramm zu erhalten, denn das Programm soll Projekte zur Lärmbekämpfung finanziell unterstützen.

Allerdings ist noch fraglich, ob dieses Fördergeld für die Sanierung der Westerhäuser Straße bewilligt wird. Das passiert nämlich nur, wenn die STARK-V-Fördermittel für die anstehende Sanierung der Diesterweg-Grundschule nicht ganz ausgeschöpft werden. Vorsorglich hat der Stadtentwicklungsausschuss den Teilaktionsplan zur Lärmbekämpfung beschlossen.

Fest steht auf jeden Fall, dass das Kopfsteinpflaster der Westerhäuser Straße nicht entsorgt wird, sondern erneut in Halberstadt zum Einsatz kommt. Es findet bei der geplanten Neupflasterung des Grauen Hofes in der Altstadt Verwendung (Kosten 93.000 Euro).

Das dort erst vor etwa 20 Jahren verbaute Pflaster weist große Abplatzungen auf und muss ausgetauscht werden. Die Mitte der 1990er Jahre verwendete chinesische Grauwacke habe zwar alle Prüfzertifikate gehabt, hielt aber trotzdem den Anforderungen nicht stand.