Tierheime Katzenhaus zu voll

Rappelvoll ist derzeit das ­Katzenhaus der Fundtierunterkunft Halberstadt.

Von Jörg Endries 22.07.2016, 17:43

Halberstadt l Alarm schlägt Waltraud Hammer, Vorsitzende des Tierschutzvereins Halberstadt. „Das Katzenhaus in der Fundtierunterkunft Halberstadt ist völlig überbelegt. Wir können keine Tiere mehr aufnehmen. Ein unhaltbarer Zustand. Wir benötigen dringend Unterstützung.“ Immer wieder würden Leute Fundkatzen in die Einrichtung bringen. „Ob es sich in jedem Fall um ein Fundtier handelt, können wir leider nicht nachprüfen.“

Derzeit befinden sich 59 Samtpfoten in der Obhut des Katzenhauses in den Spiegelsbergen, obwohl die Einrichtung nur für 45 Tiere ausgelegt ist, berichtet Waltraud Hammer im Volksstimme-Gespräch. Die Halberstädterin und engagierte Tierschützerin hat sich maßgeblich dafür eingesetzt, dass ab 2004 mit dem Aufbau der Katzenhauses begonnen werden konnte.

Neun Welpen würden zurzeit von zwei Pflegefamilien betreut, acht Welpen und eine erwachsene Katze warten auf einen Betreuungsplatz. „Wir suchen Tierfreunde, die den Katzen ein neues Zuhause geben oder zumindest Pflege­familien, die Tiere aufnehmen können“, bittet die Chefin des Katzenhauses um Hilfe.

„Willkommen sind aber auch Spenden“, sagt Waltraud Hammer. Ohne finanzielle Zuwendungen wäre die Arbeit im Katzenhaus nicht zu leisten. Dabei würden auch die Zuwendungen des Deutschen Tierschutzbundes helfen.

Der Finanzbedarf für die Betreuung der Gäste auf Zeit ist immens. Etwa 26 800 Euro seien im Jahr notwendig, um die Kosten für Futter und medizinische Behandlungen für Katzen und Hunde in der Einrichtung bestreiten zu können.

Eine große Hilfe sei die KoBa-Harz. Mitarbeiter der kommunalen Beschäftigungsagentur und der B­undesfreiwilligendienst ermöglichen das gesamte Jahr über einen Zwei-Schicht-Betrieb im Katzenhaus, um die Betriebsbereitschaft aufrechtzuerhalten und die Tiere zu betreuen.

Engagiert würden sich die Tierschützer um die Vermittlung der Katzen bemühen. Eine Arbeit, die Früchte trägt. 2014 seien 146, ein Jahr später 121 und in diesem Jahr bis zum 13. Juli bereits 68 Katzen in ein neues Zuhause vermittelt worden.

Einen weiteren Schwerpunkt gebe es derzeit im Süden der Kreisstadt, wo sich der Verein um etwa 35 wild lebende Samtpfoten kümmert. 20 ­zutrauliche Katzen kommen regelmäßig an zwei ­Futterstellen, sie wurden alle kastriert. Etwa 15 Tiere müssten noch kastriert werden. Außerdem benötige der Verein Medizin gegen Parasiten für die 35 Katzen, so Waltraud Hammer.