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Trümmerhaufen Bahnbetriebswerk wird abgerissen

Bis Juni soll der Abriss des ehemaligen Bahnbetriebswerkes Halberstadt beendet sein. Unklar ist die Zukunft des Areals.

Von Jörg Endries 05.04.2016, 08:00

Halberstadt l Ein Trümmerhaufen ist mittlerweile das ehemalige Bahnbetriebswerk Halberstadt. Mit dem Werk, das in den zurückliegenden Jahren immer wieder Schlagzeilen als illegale Mülldeponie gemacht hatte, verschwindet ein Stück Bahngeschichte in Halberstadt.

Abbruchbagger und Schweißbrenner fressen sich durch die Gebäude, Hallen und den Lokschuppen am Eisenbahnweg. Die Deutsche Bahn AG als Eigentümerin hat dafür bereits 2015 grünes Licht gegeben, bestätigt auf Volksstimme-Nachfrage Bahn-Pressesprecher Jörg Bönisch. Auf einem insgesamt 33 000 Quadratmeter umfassenden Areal wird derzeit Rückbau betrieben. Der soll bis Juni diesen Jahres planmäßig beendet sein, so der Bahnsprecher.

Unklar ist derzeit noch die Zukunft des Bahngeländes. „Ein Verkauf ist je nach weiterer Betriebsnotwendigkeit frühestens für 2020/2021 vorgesehen“, informiert Jörg Bönisch. Auf Volksstimme-Frage, ob es Kauf-Interessenten gibt, heißt es kurz „ja“.

2003 ist die Produktion und die Reparatur von Lokteilen im Bahnbetriebswerk Halberstadt beendet worden. Bis 2004 erfolgte der Rückbau der technischen Anlagen. Noch im selben Jahr wurde das Werk geschlossen.

Die Geschichte der Lok-Werkstätten reicht bis 1843 zurück, wo in Halberstadt ein erster Schuppen entstand. Ab 1953 ließ die Reichsbahn einen Ringschuppen mit 17 Unterständen neu errichten. Später folgten eine Drehscheibe, ein Kohlehochbunker, Wasserturm, Verwaltungs- und Sozialgebäude. 1988 endete der Einsatz von Dampflokomotiven. Anfang der 1990er Jahre waren in Halberstadt etwa 1500 Mitarbeiter und 165 Triebfahrzeuge stationiert.