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Unwetter Hagelschlag und Land unter im Harz

Die Unwetterfront, die am Donnerstag über Deutschland gezogen ist, hat dem Harz sintflutartige Regenfälle mit Hagelschlag beschert.

Von Dennis Lotzmann 23.06.2017, 08:48

Halberstadt l Die Warnungen der Meteorologen waren vollauf berechtigt: Starkregen, Hagel, stellenweise extremer Wind. Was für Donnerstagnachmittag angekündigt worden war, trat ziemlich punktgenau ein. Gegen 16 Uhr öffneten sich über Halberstadt die Schleusentore, gingen innerhalb weniger Minuten sintflutartige Niederschläge mit Hagel über der Kreisstadt nieder. Weil die Kanalisation kaum in der Lage war, die Massen abzuleiten, soffen viele Keller ab, beispielsweise der der Miriam-Lundner-Grundschule in der Straße der Opfer des Faschismus.

Kaum war die Unwetterfront weiter Richtung Quedlinburg/Ballenstedt/Aschersleben gezogen, liefen in der Leitstelle die Telefone heiß. Bis zum Abend registrierten die Disponenten an den 112-Notrufplätzen mehr als 50 Hilferufe. Vorrang ging es um überflutete Keller oder Straßenzüge. Schwerpunkte waren Halberstadt, Quedlinburg sowie Blankenburg und Ballenstedt. Allein in der Kreisstadt liefen bis zum Abend 13 Einsätze wegen gefluteter Keller oder Straßen.

Andernorts, so im Osterwiecker Raum sowie in Reinstedt (Stadt Falkenstein/Harz) oder dem Huy-Ortsteil Dingelstedt, stürzten Bäume um, blockierten teilweise Straßen oder beschädigten Telefonleitungen. Gewitter verursachten im Falkensteiner-Ortsteil Endorf und in Langenstein blitzschlagbedingte Brände. In dem Halberstädter Ortsteil brannte nach Angaben von Ortswehrleiter Sebastian Rindert im Waldgebiet Hoppelberg eine große Buche. „Glücklicherweise hat der extrem starke Regen das Feuer noch vor unserem Eintreffen gelöscht“, so der Wehrleiter, der den Helfern der Derenburger Wehr dankt.

Trotz der extremen Niederschlagsmengen scheint der Harzkreis im Vergleich zu anderen Regionen glimpflich davongekommen zu sein. „In Göttingen gingen in zwei Stunden 55 Liter pro Quadratmeter runter“, so Michael Hübler von der Brocken-Wetterwarte. „Augenscheinlich war der Brocken wieder mal unser Schutzengel und hat die Region vor dem Gröbsten bewahrt.“