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Verein des Jahres  Freude über Blumen, Geld und Titel

Zum Neujahrsempfang wird in Halberstadt die Auszeichnung „Verein des Jahres“ verliehen. Diesmal erhielt der Hospizverein die Anerkennung.

Von Sabine Scholz 21.01.2017, 00:26

Halberstadt l „Zwei wichtige Säulen tragen die Gesellschaft – Wirtschaft und Kultur“, sagte Ratspräsident Dr. Volker Bürger (CDU) am Donnerstagsabend in seiner Begrüßungsrede zum Neujahrsempfang der Stadt Halberstadt. Die Wirtschaft schaffe die finanzielle Grundlage, auf der Kultur gedeihen könne. Und das nicht nur auf Seiten der Städte und Kommunen. Wenn die Menschen eine auskömmliche Existenzgrundlage haben, entfalten sich nicht nur kulturelle Angebote, sondern bringen sich die Menschen in die Gestaltung ihrer Gesellschaft ein.

Ein wichtiger Ort für solches Engagement sind die Vereine. „In der Vereinslandschaft unserer Kernstadt und Ortsteile sind neben vielen erfolgreichen Sportvereinen, Vereinen, die sich dem kulturellen Leben und der Pflege des Kulturgutes widmen, ebenso viele, die sozialen Aspekten folgen. Und die sich der Hilfe und Selbsthilfe für Mitmenschen verschrieben haben: Auskünfte, Beratung, Betreuung, Rettung und Bergung von Menschen in Not- und Gefahrenlagen und vieles mehr. Ihnen allen kann für ihren unverzichtbaren freiwilligen und ehrenamtlichen Einsatz nicht oft genug gedankt werden“, sagte Oberbürgermeister Andreas Henke (Die Linke) in seiner Neujahrsansprache.

„Symbolisch darf ich heute Abend auf Beschluss des Kulturausschusses der Stadt einen Verein besonders hervorheben“, sagte Henke weiter, der dann die Vertreter des Hospizvereins „Regenbogen“ nach vorne bat. Gemeinsam mit Volker Bürger und dem Kulturausschussvorsitzenden Jürgen Jüling (Die Linke) überreichte Henke Blumen und die Ehrenurkunde an den Verein. Unter dem Applaus der mehr als 200 Gäste des Neujahrsempfangs nahmen Kordula Schippan und Dr. Gerlinde Haaf die Auszeichnung stellvertretend für alle Vereinsmitglieder entgegen.

Der Verein stelle sich einer schwierigen Aufgabe, sagte Henke. Er begleite Familien und Kinder, die an lebensverkürzenden Krankheiten leiden. „Dass Menschen in Ruhe und Frieden sterben können und für die Angehörigen Trauerhilfe zu leisten, das ist der Kerngedanke des Hospizvereins. Mit ihrer psychosozialen und spirituellen Begleitung betroffener Menschen und Familien und der Förderung der Hospizidee für würdevolles Sterben leisten die Mitglieder und Förderer des Vereins einen hoch zu schätzenden Beitrag der Hilfe. Darüber hinaus rücken sie Themen wie Tod und Sterben als Teil unseres Lebens ins gesellschaftliche Bewusstsein“, sagte Henke in seiner Laudatio.

Der Halberstädter Hospizverein wurde 1996 gegründet, eines der bekanntesten Gründungsmitglieder dürfte Halberstadts Ehrenbürgerin Ursula Sommer sein, vielen besser bekannt als Schwester Ursel. Diese war selbst 28 Jahre lang im Hospizdienst aktiv. Mit dem Aufbau eines ambulanten Kinderhospizes hat sich der Verein 2012 einem weiteren wichtigen Aufgabenfeld gestellt. Neben Halle und Magdeburg ist in Halberstadt der dritte Verein tätig, der sich im Land Sachsen-Anhalt der Kinderhospizarbeit widmet.

Seit 2014 wird in Halberstadt der „Verein des Jahres“ gekürt. Die Vorschläge kommen aus der Bürgerschaft und werden dann im Kulturausschuss beraten. Dieser Ausschuss entscheidet, wem von den eingereichtenen Kandidaten die Ehrung im Folgejahr zugesprochen wird. Die Auszeichnung ist auch mit einer finanziellen Zuwendung von 250 Euro verbunden.