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Verein vorgestellt 3000 Tonnen Hilfsgüter transportiert

Die Mitglieder des Vereins „Notruf Ukraine - Polizisten helfen“ sammeln Hilfsgüter. In Aspenstedt stellte der Verein sich vor.

Von Gerald Eggert 02.05.2017, 10:00

Aspenstedt l Vor 15 Jahren von 20 Polizisten gegründet, gehören dem Verein „Notruf Ukraine - Polizisten helfen“ längst nicht mehr nur Polizeibeamte an. Die derzeit über 150 Mitglieder stammen aus den unterschiedlichsten Berufen und aus mehreren Bundesländern. Steuerten die Transporte anfangs nur Ziele in der Ukraine an, wurden in den vergangenen Jahren auch Einrichtungen in Polen, Ungarn, Rumänien und Georgien mit Hilfsgütern beliefert. Rund 3000 Tonnen im Wert von weit mehr als drei Millionen Euro wechselten von Deutschland in diese Länder.

„Auch wenn von uns in den Medien oft zu lesen, zu hören und zu sehen war und ist, kennen uns noch nicht alle“, sagt Vereinsvorsitzender Ulrich Scholle. Deshalb der Entschluss, sich bei einem Tag der offenen Tür im Lager Aspen­stedt zu präsentieren. Denn die Not, insbesondere in der Krisenregion Ukraine, nach wie vor das Hauptziel der Hilfe aus dem Vorharz, sei groß.

Im neuen Lager am Rande Aspenstedts wird gesammelt, was vorwiegend in Kliniken, Arztpraxen und Seniorenheimen ausgesondert wird. „Was in Deutschland entweder nicht mehr benötigt wird oder nicht dem aktuellen Standard genügt und abgeschrieben wird, das ist dort, wohin wir es bringen, Gold wert“, unterstreicht Mario Sahlmann, der einige Transporte begleitete. Immer wieder habe er große Dankbarkeit bei den Menschen erlebt. „Manchmal treibt es einem Tränen in die Augen“, berichtet er, „und wir spüren, dass wir genau das Richtige tun“.

Über solche und ähnliche Erlebnisse erzählen auch andere Vereinsmitglieder, die sehr viel Freizeit opfern und sogar Urlaub nehmen für die Begleitung der Transporte. Die Neugier der zahlreichen Besucher war groß. Sie wollten sich nicht nur umschauen und Fragen stellen, etliche erkundigten sich nach den Öffnungszeiten und was benötigt wird.

Kleidung, Bettwäsche, Handtücher, Hausrat, Spielzeug, nicht mehr benötigte Rollatoren oder Krücken erfreuen zum Beispiel Bedürftige in Osteuropa. „Wer spezielle Fragen hat, kann sich gern bei den Mitarbeitern im Lager melden unter Tel. 01 57/85 24 28 08“, so Mario Sahlmann. Geöffnet ist montags bis donnerstags von 8 bis 13 Uhr, freitags von 8 bis 11 Uhr. „Zumeist sind es Krankenhäuser, Altenpflege-, Behinderten- und Kinderheime und andere soziale Einrichtungen, die von uns mit dringend benötigten Gütern beliefert werden“, so Ulrich Scholle. Schwerpunkt bleibe das Städtische Krankenhaus in Sambir, das unter anderem mit Medizintechnik, Pflege- und Kinderbetten, Bettwäsche, Geschirr und diversem Verbrauchsmaterial ausgerüstet wurde.

Damit all die Aktivitäten in Osteuropa. aber auch im eigenen Land realisiert werden können, seien engagierte Mitglieder, Partner und Sponsoren notwendig. Firmen helfen mit Geld- und Sachspenden sowie Fahrzeugen für die Transporte, KoBa und AFU unterstützen mit Arbeitskräften aus dem SGB 2-Programm. Aber allein durch Spenden und Mitgliedsbeiträge können die Kosten, die für die Transporte notwendig sind, nicht gedeckt werden. Deshalb treten die Vereinsmitgliedern an einigen Wochenenden im Jahr für „Sondereinsätze“ wie auf dem Osterwiecker Weihnachtsmarkt und bei unterschiedlichsten Festen in der Region an, versorgen die Besucher und füllen mit dem Erlös die Vereinskasse.

Beim Tag der offenen Tür wurden die Gäste mit Essen und Trinken versorgt. „Alles, was heute zusammenkommt, wird für die Transporte verwendet“, versichert Ulrich Scholle.