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Videoüberwachung Kameras sollen Müllsünder entlarven

Noch ist der Müll nicht aus der Halberstädter Gröperstraße verschwunden. Die Verursacher sollen nun mit Video-Technik überführt werden.

Von Sandra Reulecke 25.05.2016, 01:01

Halberstadt l Sie sind kleiner geworden, die Müllberge in der Halberstädter Gröperstraße. Doch trotz häufiger Aufräum­aktionen des Eigentümers, der Halberstädter Wohnungsgesellschaft (HaWoGe), verschwinden sie nie für lange Zeit. Teils schon am Abend nach dem Putzen liegen wieder Gelbe Säcke auf den Parkplätzen.

Mittels Kameraüberwachung soll nun herausgefunden werden, wer für die illegale Entsorgung verantwortlich ist, bestätigt HaWoGe-Chefin Beate Grebe auf Volksstimme-Nachfrage.

Seit Jahren ist dem Unternehmen die Vermüllung bekannt, doch bislang konnte man ihrer nicht Herr werden. Mitte des Monats – als die Temperaturen sommerlich wurden – beschwerten sich Anwohner bei der Volksstimme. Sie fühlten sich durch den Anblick und Geruch des Unrats belästigt. Es sei ihnen peinlich, hier zu wohnen, gestanden Mieter. Und: Mehrfach wurde beobachtet, wie Fremde Müll in der Straße abgelegt haben, berichtet Anwohner Martin Wolfgang. „Also sind nicht nur die Mieter für den Müll verantwortlich.“

Für die HaWoGe ist der Zustand nicht haltbar. „So etwas wirkt sich negativ auf den Standort aus, das muss einfach nicht sein“, sagt Beate Grebe. Deshalb habe ein interner Datenschutzbeauftragter geprüft, ob die Installation einer Kamera möglich ist, ohne die Rechte der Mieter und Passanten zu verletzen. Das Ergebnis sei positiv, der Anbau werde kurzfristig veranlasst. „Es wird kein Dummy sein“, betont die Geschäftsführerin. Sie hoffe, dass dank der Aufnahmen Müllsünder entlarvt werden können. Zudem werde es weitere Gespräche mit den zuständigen Entsorgungsunternehmen geben, um die Situation langfristig zu verbessern.

Darauf hoffen auch die Anwohner wie Wolfgang Martin. Nach Ansicht des 61-Jährigen könne nur die Veränderung des Entsorgungssystems helfen: Gelbe Säcke werden an einem zentralen, abschließbaren Platz statt wie bisher individuell im Keller, gesammelt. Dennoch wolle er der Kamera-Taktik eine Chance geben.