Vogelkunde Ein Merlin unter Glas

Wertvoll ist die Sammlung des Vogelkundemuseums Heineanum in Halberstadt. Doch nicht nur die alten Stücke sind wichtig, auch die Neuzugänge.

Von Sabine Scholz 20.02.2017, 11:19

Halberstadt l Die Ausrichtung des Naturkundemuseums Heineanum steht auf zwei Säulen: Die Schausammlung zeigt zahlreiche Vogelarten aus aller Welt und außerdem die Skelette zweier in Halberstadt ausgegrabener Saurier. Für die wissenschaftliche Sammlung werden tote Vögel präpariert und dann in den Schubladen des Archivs aufbewahrt, um sie für jederzeit für die Forschung zugänglich zu machen. Das soll nun anders werden, wie Museumsdirektor Rüdiger Becker sagte. Die „Neuzugänge“ für das Archiv werden von nun an ebenfalls in der Schausammlung gezeigt. „Es sind wahre Schätze“, sagte Becker.

Zu diesem Zweck wurde eine zusätzliche Vitrine in dem oberen Ausstellungsraum aufgestellt. Die ersten Archivschätze können dort bereits bestaunt werden. Unter anderem zu sehen sind ein Merlin, ein Pirolgimpel, ein Bienenfresser und eine Wasseramsel. Gezeigt werden die Vogelpräparate jeweils für den Zeitraum eines Vierteljahres, sagte der Heineanum-Chef.

Das Heineanum wurde im Jahr 1909 als öffentliches Naturkundemuseum, damals „Schausammlung“ genannt, zugänglich gemacht. Seitdem präsentieren sich in dem eigens dafür ausgebauten Gebäude neben dem Halberstädter Dom vogelkundliche Ausstellungen. Die Geschichte des Museums beginnt jedoch schon um 1830. Die von dem Gutsbesitzer Ferdinand Heine sen. (1809-1894) zusammengetragene Sammlung an Vogelbälgen bildet den Grundstock des heutigen Heineanums. Von den rund 18 850 Vogelpräparaten des Museums stammen 11 600 aus Heines Sammlung.