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Weihnachtsmarkt Halberstadts schönste Bude kommt aus Finnland

Hier geht es nur ums Aussehen - bei der Wahl der schönsten Weihnachtsmarktbude in Halberstadt. Eine harte Entscheidung für die Jury.

Von Sandra Reulecke 13.12.2018, 00:01

Halberstadt l Um es gleich vorwegzunehmen: Das Angebot wird nicht getestet. Immerhin ist so ein Weihnachtsmarkt-Check spätestens nach dem dritten Glühwein nicht mehr wirklich objektiv. Darum geht es der Jury ausschließlich ums Aussehen. Welche Bude des Halberstädter Weihnachtsmarktes sticht positiv hervor?

Der Qual der Wahl stellen sich Rathaussprecherin Ute Huch, Stadtratsmitglied Daniel Szarata (CDU), Weihnachtsmarkt-Organisator Jens Ganso, Vertreter der Presse und Christiane Strohschneider von der Halberstadt-Information.

Letztere ist die Ideengeberin des Wettbewerbs. Und die mit Abstand strengste Kritikerin. Ob defekte Beleuchtung, Unordnung im hinteren Teil der Bude oder Müllecken – ihrem strengen Blick entgeht nichts. „Wenn wir ein gutes Ergebnis wollen, dürfen wir nicht zu lasch sein“, erläutert sie. Auch am Gewinnerstand, „Gutes aus Finnland“, entdeckt sie eine Unstimmigkeit. Ein weißer Plastikmülleimer, der so gar nicht zur rustikalen Holzhütte passt, ist jedoch der einzige Wermutstropfen. Dagegen punktet die Hütte mit ihrer farblichen Gestaltung, ansprechenden Auslage, stimmungsvollen Beleuchtung und detailreichen Dekoration. Auch, dass es Stehtische gibt, kommt bei der Jury gut an.

„Das wird meine Chefs aber freuen“, sagt eine völlig überraschte Elke Schneidewind. Die Verkäuferin nimmt das Lob, eine Urkunde und den Preis – eine Schatztruhe voller Souvenirs aus der Halberstadt-Information und 100 Euro, die Daniel Szarata spendiert – entgegen. Die Inhaber der Bude, ein deutsch-finnisches Ehepaar, kommen aus Berlin und legen in Sachen Angebot und Dekoration viel Wert auf Authentizität, berichtet Elke Schneidewind. Darüber, welche Bude die schönste auf dem Halberstädter Weihnachtsmarkt ist, habe sie sich noch nie Gedanken gemacht. „Ich glaube, alle geben sich Mühe“, sagt sie.

Diesen Eindruck kann die Jury beim Rundgang über den Markt nur bedingt teilen. Sie wertet in Schulnoten – und auch die fünf und die Sechs werden hin und wieder verteilt. Insgesamt werden 26 Hütten – Fahrgeschäfte sind ausgenommen – bewertet.

Schnell fällt auf, dass man sich über Geschmack doch streiten kann: Ist bunt schöner als einfabrig und sind blinkende Lichter festlich oder nervig? Die Meinung der Tester klafft teils weit auseinander. In einem sind sich jedoch alle einig: Optische Total-Ausfälle, wie sie noch vor einigen Jahren in sozialen Netzwerken von Halberstädtlern bemängelt wurden, gibt es kaum noch. „Die Sauberkeit und das Angebot sind deutlich besser geworden“, betont Christiane Strohschneider. „In diesem Jahr sind ein Handbrot- und ein Pufferstand neu dazu gekommen“, ergänzt Jens Ganso erfreut. Beide Buden landeten bei der Benotung der Jury im Mittelfeld.

Wie der Organisator betont, sei es nicht einfach, Händler für das vorweihnachtliche Spektakel in Halberstadt zu gewinnen – auch angesichts der Konkurrenz von gut besuchten Tourismus-Orten in der Umgebung. Zu Unrecht, wie Ganso findet. Halberstadt könne es durchaus mit Quedlinburg und Wernigerode aufnehmen. „Mit der Eisenbahn, der Spieluhr und dem historischen Karussell bieten wir für Kinder ein Angebot, das man in anderen Städten suchen muss.“

Und auch die meisten Stände sind einen Besuch wert, findet die Jury. Die Noten Zwei und Drei wurden häufig vergeben. Christiane Strohnschneider hofft, dass sich die Betreiber im kommenden Jahr noch mehr Mühe bei der Gestaltung ihrer Buden geben. „Das muss nicht viel kosten. Ein paar Kugeln, ein paar gute Ideen für die Gestaltung des Daches und etwas Grünes genügen manchmal schon, um die Buden aufzuwerten“, sagt sie. Mit dem Wettbewerb wolle sie den Ehrgeiz der Händler anstacheln.

Daniel Szarata teilt das Anliegen, den Markt noch attraktiver werden zu lassen. „Halberstadt kann mehr. Wir müssen uns mit unserem Markt nicht verstecken, aber es gibt noch ungenutztes Potential.“