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Wirtschaft Passgerechte Ausbildungen

Viele Firmen suchen Mitarbeiter. Deshalb bietet der Halberstädter BTH passgenaue Lösungen an.

Von Sabine Scholz 29.09.2016, 20:52

Halberstadt l „Wer einen Arbeitsplatz will in der Region, bekommt auch einen.“ Sagt Albrecht Witte. Und meint vor allem Jobs in der Metall- und Elektrobranche. Der Geschäftsführer der BTH GmbH, einem Bildungsträger aus Eisleben mit Standorten in Halberstadt, Staßfurt und Halle, weiß, wovon er spricht. Denn seine Partner in der Wirtschaft suchen dringend Fachleute. „Der enge Kontakt zu den Unternehmen ermöglicht es uns, Praktika anzubieten, die sehr häufig in eine feste Anstellung münden.“

Weil angesichts sinkender Bewerberzahlen nicht mehr so viele überbetriebliche Ausbildungsplätze notwendig sind, hat sich der Bildungsträger schon vor längerer Zeit auf die passgenaue Aus- und Fortbildung für die Unternehmen im Harz spezialisiert. Als Nachfolgemodell für das Projekt Pro Fachkraft läuft gerade ein von der Otto-Brenner-Stiftung der Industriegwerkschaft Metall gefördertes Angebot mit Namen Elmet. „Hierbei stehen wir noch am Anfang, aber langsam beginnt das Projekt im Harz Fuß zu fassen. Wir bieten dabei Firmen in der Elektrometallbranche an, über verschiedene Assessmentangebote aus einer Anzahl verschiedener möglicher Bewerber passgenaue Kandidaten für die jeweilige offene Stelle zu finden“, erklärt Albrecht Witte. Man bringe Fähigkeiten und Kenntnisse der Interessenten in Übereinstimmung mit den Anforderungen der Betriebe. Über 150 Stellen sind in der Branche unbesetzt, berichtet Witte. Da böten sich viele Möglichkeiten auch für jene, die bislang nicht oder nur schwer Fuß fassen auf dem Arbeitsmarkt. „Denn zu unseren Angeboten gehört als wesentlicher Baustein die ­sozialpädagogische Betreuung.“

Der Kontakt der Ausbilder zu den Teilnehmern der jeweiligen Bildungsangebote ist eng, bestätigt auch Marlies Fricke. Die Sozialpädagogin bei der BTH in Halberstadt berichtet von Kontakten, die auch nach Ende der Ausbildungszeit nicht abgebrochen sind. „Manchmal meldet sich einer unserer ehemaligen Schützlinge, wenn er in einer anderen Frage Hilfe braucht“, sagt sie.

Die Ausbildungsmöglichkeiten bei der BTH sind vielfältig. Ob handwerkliche Berufe wie Zimmerer, Tischler und Trockenbauer, ob Nachqualifizierungen zum Maler oder die Ausbildung zu Bau- und Objektbeschichter, ob in der Fachrichtung Konstruktionstechnik oder anderen Metallberufen, die Auswahl ist groß. „Und wir passen, wie gesagt die einzelnen Module den Bedürfnissen des Teilnehmers und des Unternehmens an“, sagt Witte. Das heißt, wenn ein geeigneter Kandidat für die Besetzung einer Stelle nur noch einen Schweißerpass benötigt, muss er eben auch nur dieses Zertifikat erwerben. Oder sich mit der Bedienung modernen CNC-Fräs- und Drehmaschinen vertraut machen. „Wir haben moderne Maschinen zur Verfügung, sodass die Teilnehmer in den Firmen dann wissen, worauf es ankommt.“

Der Einstieg in eine Aus-, Fort- oder Weiterbildung oder in eine Umschulung ist fast jederzeit möglich. So startet eine Metallbau-Umschulung am 4. Oktober und eine Tischler-Umschulung am 1. Dezember. Und wer sich wegen der Kosten sorgt, viele der Angebote können über den Bildungsgutschein der Jobcenter gefördert werden. Nach einem Gespräch in der BTH kann man mit entsprechendem Angebot zu den Trägern der Grundsicherung gehen und dieser stelle dann meist einen Bildungsgutschein aus, erläutert der Geschäftsführer.

Es gibt sogar Aussicht auf eine Prämie, wie Albrecht Witte sagt. So könnten Menschen, die eine Umschulung besuchen, auf Antrag bei bestandener Zwischenprüfung 1000 Euro Prämie bekommen, bei bestandener Abschlussprüfung sogar 1500 Euro.