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Zast Halberstadt Instrumente für Flüchtlingskinder

Die Kolpingsfamilie Halberstadt unterstützt die Arbeit in der Zentralen Anlaufstelle und hat Musikinstrumente gespendet.

Von Gerald Eggert 24.05.2016, 14:00

Halberstadt l Mit Musik und Tanz wurden Mitglieder der Halberstädter Kolpingsfamilie in der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber (Zast) empfangen. Mädchen und Jungen unterschiedlicher Nationalitäten erfreuten die Besucher mit ihrem Programm und machten ihnen deutlich, wie gut sie miteinander auskommen und dass Musik verbindet und Menschen zusammenführt.

„Musik gehört bei uns zum Alltag“, sagte Sozialarbeiter Dietmar Meyer, der den Auftritt gemeinsam mit dem Kindergärtner Marko Pietsch und dessen Kollegin organisiert hatte und aktiv begleitete. Die Kinder und die Erwachsenen hatten dabei sichtbar sehr viel Spaß.

Ein hörbares Beispiel, wie erfolgreich eine musikalische Beschäftigung sein kann, lieferte ein zwölfjähriges Flüchtlingsmädchen, das vor drei Wochen erstmals eine Gitarre in die Hand bekam und nun schon mit der Kindergärtnerin die Begleitung übernahm.

Eine Gitarre hatte die Besuchergruppe zwar nicht im Gepäck, dafür aber jede Menge Rhythmusinstrumente wie Cajóns, Trommeln, Rasseln, Tambourins und Triangeln. Außerdem übergaben sie einen Kinderwagen sowie Farbe und Pinsel für Renovierungsarbeiten. Die über 1000 Euro für diese Sachspende waren anlässlich der Nacht der Kirchen zusammengekommen. Die Kolpingsfamilie hatte damals einen Imbiss- und Getränkestand betrieben, bei hervorragendem Wetter viele Besucher angezogen, versorgt und einen entsprechend guten Umsatz gemacht.

Über die großzügige und nachhaltige Unterstützung freuten sich der Kindergärtner und der Sozialarbeiter gleichermaßen. Denn es werden nicht nur die Mädchen und Jungen zwischen drei und zwölf Jahren, die von ihren Eltern im Zast-Kindergarten angemeldet wurden und dort im Wechsel vormittags und nachmittags betreut werden, davon profitieren.

„Wir möchten die Instrumente darüber hinaus für ein Musikprojekt mit Kindern nutzen“, sagte Dietmar Meyer. Immerhin seien unter den derzeit 1300 Bewohnern in der Zast aktuell 325 Kinder bis zwölf Jahre. „Wir haben vor, mit Kindern, die nicht den Kindergarten besuchen, Musik zu machen. Vor allem Rhythmusstücke, weil wir wissen, dass ihnen das Spaß macht. Aber auch Gesang zum Spiel ist möglich, wie gerade zu erleben war. Zudem sind Sprachkurse mit Kindern geplant, bei denen durchaus auch Musikinstrumente eine Rolle spielen können.“

Elsa Brandt, Edith und Heinrich Nagel sowie Dorothea Wanka von der Kolpingsfamilie freuten sich, dass ihre Spende so gut angenommen wurde. „Wir geben den Dank gern weiter an all jene Spender, die gut gegessen und getrunken und damit diese Geschenke ermöglicht haben“, sagte Heinrich Nagel.

Er verwies darauf, dass vor 160 Jahren die erste Halberstädter Kolpingsfamilie gegründet worden ist. Nachdem sie bis in die 1930er Jahre in der Domstadt aktiv war und sich dann auflöste, erfolgte 1988 die Neugründung. Die Mitglieder, die heute zur Halberstädter Kolpingsfamilie gehören, fühlen sich dem Grundanliegen Kolpings, als Christen aktiv bei der Gestaltung von Kirche, Staat und Gesellschaft mitzuwirken, nach wie vor verpflichtet.