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Zeuge hilft Polizei Nestschaukel in Osterwieck wieder da

Große Freude in Osterwieck: Die am vergangenen Wochenende vom Spielplatz im Stadtpark entwendete Nestschaukel ist wieder da.

Von Dennis Lotzmann 10.07.2016, 09:00

Osterwieck l Polizeibeamte stellten die Schaukel nach einem Zeugenhinweis am Freitagnachmittag in einer Privatwohnung in Osterwieck sicher. Wenig später übergaben sie das bei vielen Osterwiecker Kindern beliebte Spielgerät an Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ (Buko).

Nach dem entscheidenden Zeugenhinweis fackelten die Polizeibeamten in Osterwieck nicht lange: „Wir haben gegen 14 Uhr einen anonymen Anruf mit dem entscheidenden Hinweis bekommen“, berichtete der örtliche Streifeneinsatzführer Jan Großhennig am Freitagnachmittag.

Da der Anrufer glaubwürdig berichtet habe, dass sich die Schaukel in der Wohnung einer Osterwieckerin befindet, zogen die Harzer Ermittler sofort alle Register. Umgehend wurde der zuständige Bereitschafts-Staatsanwalt kontaktiert. Dieser wiederum beantragte sofort eine Wohnungsdurchsuchung bei der benannten Frau.

Damit das Diebesgut nicht noch verschwindet, machten sich die Beamten vor Ort unverzüglich in die Spur. Da die betreffende Frau nicht anwesend war, ließen die Beamten im Beisein eines Zeugen von der Stadtverwaltung von einem Schlüsseldienst die Wohnung der 25-Jährigen öffnen. Und dort wurden Kommissar Großhennig und Kommissarin Andrea Krüger – wie vom Zeugen prophezeit – prompt fündig: „Die Nestschaukel war bereits in der Wohnung angebaut“, berichtet Jan Großhennig.

Dass es sich um die am vergangenen Wochenende vom öffentlichen Spielplatz entwendete Schaukel handelt, steht nicht nur für die Ermittler außer Frage: „Es ist definitiv unsere Schaukel aus dem Stadtpark“, versichert Großhennig. Auch für Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ gibt es keinen Zweifel: „Ich war schon oft mit meinen Enkeln dort – das ist eindeutig unsere Nestschaukel“, so die 60-Jährige.

Wie das schätzungsweise 40 bis 50 Kilogramm schwere Spielgerät, das aufgrund der vogelnestähnlichen Form seinen Namen hat, in die Wohnung der 25-Jährigen gelangt ist, sei bislang unklar, so Jan Großhennig. Die Frau sei bei der Sicherstellung nicht vor Ort gewesen. „Alles weitere muss jetzt bei den Ermittlungen und Vernehmungen geklärt werden“, so der Polizeikommissar.

Das Fehlen der Schaukel war am Montag entdeckt worden. Da ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung Osterwieck noch am Freitag zuvor Kinder beim Spielen beobachtet hatte, konnte der Tatzeitraum für den Diebstahl auf das Wochenende eingegrenzt werden.

Dass die Nestschaukel von Langfingern abgeschraubt worden sein musste, lag von Anfang an auf der Hand. So gab es keinerlei Hinweise auf Vandalismus.

Auch die Tatsache, dass die Tatverdächtige die Schaukel in ihrer Wohnung und nicht im Freien montiert hat, spricht für einen gezielten Diebstahl. So war von Anfang an klar, dass ein Dieb das auffällige und recht seltene Spielgerät unmöglich irgendwo in Osterwieck oder einem Ortsteil in einem Garten benutzen kann, ohne Gefahr zu laufen, entdeckt zu werden. Das rund 700 Euro teure Nest nun im eigenen Kinderzimmer zu montieren, passt vor diesem Hintergrund ins Bild.

Bürgermeisterin Wagenführ reagierte hoch erfreut auf den Erfolg. „Es ist schön, dass es Zeugen gibt, die mithelfen, einen solch feigen Diebstahl aufzuklären“, sagte sie am Freitagnachmittag. „Ich bin auch unseren Polizeibeamten dankbar, die tolle Arbeit geleistet haben. Und die Volksstimme hat mit ihrer Berichterstattung dazu beigetragen, dass unsere Einwohner informiert und sensibilisiert wurden“, so das Stadtoberhaupt. Das Nest werde jetzt rasch wieder montiert, versprach sie.

Hauke Roggenbuck von der Staatsanwaltschaft in Halberstadt kündigte derweil schnelle Ermittlungen an. „Hier geht es um Diebstahl und eventuell auch noch um Sachbeschädigung und Hehlerei“, so der Oberstaatsanwalt.