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Zeugen gesucht Polizei ermittelt nach Mordversuch

Nach mehreren Brandanschlägen in Ballenstedt und Ermittlungen wegen Mordversuchs hat die Polizei jetzt einen Zeugenaufruf wiederholt.

Von Dennis Lotzmann 02.09.2017, 01:01

Ballenstedt/Magdeburg l Für den Halberstädter Oberstaatsanwalt Hauke Roggenbuck war die Sache schon wenige Stunden nach dem Anschlag klar: Wer mitten in der Nacht ein Haus in Brand setzt, obwohl er damit rechnen muss, dass darin gerade Menschen schlafen, handelt heimtückisch und dürfte sich des versuchten Mordes schuldig machen. So geschehen in der Nacht zum Mittwoch, 21. Juni, in der Lindenallee in Ballenstedt. Nachdem Unbekannte die Tür eines Einfamilienhauses in Brand gesetzt und die Hausfassade bereits in Flammen gestanden hatte, bedurfte es vieler glücklicher Umstände, damit der schlafende 45-jährige Besitzer den Anschlag überlebte. Die Staatsanwaltschaft ermittelt mittlerweile wegen Mordversuchs. Die Polizei zieht angesichts dessen bei ihren Ermittlungen alle Register. Jetzt haben die Beamten einen erneuten Zeugenaufruf gestartet.

Konkret geht es um die Frage, wer in der Nacht zum 21. Juni gegen 3 Uhr oder kurz zuvor im Bereich der Ballenstedter Lindenallee verdächtige Personen beobachtet hat. Damals haben ein oder mehrere Täter besagte Haustür in Brand gesetzt. Dabei benutzten sie offenbar Benzin.

Nach dem Feuer wurden ein verbrannter und ein teilweise gefüllter Kanister (Foto) sichergestellt. Die Ermittler der Polizeidirektion Nord interessiert: Wer hat Personen beobachtet, die Kraftstoff in diesen Kanister gefüllt und sich in räumlicher Nähe zum Tatort aufgehalten haben?

Die Polizei bringt den Anschlag in der Nacht zum 21. Juni mit einem weiteren Brand am 17. April in Verbindung. In dieser Nacht war gegen 4.20 Uhr vor demselben Haus in der Lindenallee das Auto des 45-Jährigen abgefackelt worden. In Ballenstedt werden darüber hinaus noch Parallelen zu einem weiteren Brand am 22. Mai gezogen. Dabei stand gegen 2.30 Uhr unweit des Rathauses die hölzerne Eingangstür eines Mehrfamilienhauses in Flammen, die Feuerwehr musste Bewohner retten.

Am 21. Juni war es schließlich eine Passantin, die mit ihrem Hund unterwegs war, das Feuer bemerkte und den 45-Jährigen gerade noch rechtzeitig wecken konnte. Sie löschte auch eine Lunte, mit der das neue Auto des 45-Jährigen abgefackelt werden sollte.

Die Kriminalpolizei hofft nun mit Blick auf die Taten am 17. April und am 21. Juni auf Zeugen. „Uns interessieren verdächtige Personen ebenso wie Hinweise zu Tatmotiven oder anderweitig erlangte Hintergrundinformationen zu den Brandanschlägen“, so eine Sprecherin. Für Hinweise, die zur Verurteilung des für den Wohnhausbrand verantwortlichen Täters führen, habe eine Versicherung 5000 Euro ausgelobt.

Hinweise bitte unter Telefon (0 39 41) 67 41 93 an die Polizei in Halberstadt