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CHARME-Projekt Park bekommt „Charleston Place“

Die Mackensenburg im Landschaftspark Althaldensleben-Hundisburg, an der Architekturstudenten aus Charleston arbeiten, wird in Gedenken an die Opfer des blutigen Anschlags vom 17. Juni in „Charleston Place“ umbenannt.

Von Jens Kusian 30.06.2015, 17:33

Hundisburg l Die Hafenstadt Charleston im US-Bundesstaat South Carolina geriet am 17. Juni dieses Jahres weltweit in die Schlagzeilen, als ein 21-Jähriger dort in einer Kirche neun Afroamerikaner tötete. „In Folge der tragischen Morde an neun Mitgliedern der Gemeinde der Emanuel-AME-Kirche möchte das Projekt CHARME in Haldensleben für Charleston ein Zeichen der Solidarität setzen“, heißt es nun vom CHARME-Projektteam um die Familie von Nathusius, die Stadtverwaltung Haldensleben sowie die Schloss- und Parkverwaltung Hundisburg.

CHARME, das steht für „Charleston Haldensleben-Hundisburg – American Restoration Art meets Europe“ – amerikanische Restaurationskunst trifft Europa – und ist eine internationale Kooperation zwischen einem privaten College aus Charleston, der Stadt Haldensleben und dem Verein Kulturlandschaft Haldensleben-Hundisburg. Derzeit arbeiten mit Jackie Urgo und Patrick Webb zwei Absolventen des American College of the building Art (ACBA) aus Charleston im Landschaftspark Althaldensleben-Hundisburg. Sie bauen dort die künstliche Ruinenmauer Mackensenburg wieder auf. Diese Parkstaffage wird nun zum Gedenken an die Anschlagsopfer den Namen „Charleston Place“ tragen.

Gerade die Familie von Nathusius hat ein enges Verhältnis zu Charleston. Felix von Nathusius, Geschäftsführer der IFA Rotorion Haldensleben, hat dort mit seiner Ehefrau Caroline gelebt und das dortige IFA-Werk geleitet. „Genau wie Schloss Hundisburg ist Charleston eine Architekturperle, die aus Ruinen wieder auferstanden ist. Die Stadt wurde vom amerikanischen Bürgerkrieg zwischen 1861 und 1865, vom Erdbeben im Jahr 1886 und von Hurrikan Hugo im Jahr 1989 fast komplett zerstört“, erklärt Caroline von Nathusius, die sich stark für das CHARME-Projekt engagiert. „Wir in Deutschland erkennen an, dass keine Gesellschaft perfekt ist. Jede Gemeinde hat Narben der Vergangenheit zu bewältigen. Hier in Haldensleben kämpfen wir ständig mit den Geistern des Nationalsozialismus, Kommunismus und seit 1990 mit der Herausforderung eines wiedervereinigten Deutschlands. Genauso wie Charleston ist unsere Region mehrfach aus Ruinen wiederauferstanden.“

Mittlerweile haben Caroline und Felix von Nathusius in Hundisburg und Haldensleben ihren Lebensmittelpunkt gefunden. Deshalb ist es Caroline von Nathusius auch ein besonderes Anliegen, mit der Benennung der Ruinenmauer „den Menschen aus Charleston für ihren Beitrag zur Verschönerung unserer Landschaft zu danken und ihnen damit unsere Liebe und Unterstützung in diesem schweren Augenblick zu zeigen.“

Bis Mitte Juli noch werden sich Jackie Urgo und Patrick Webb mit der Wiedererrichtung der Ruinenmauer beschäftigen. „Die Arbeiten an ,Charleston Place‘ sollen im nächsten Jahr abgeschlossen sein und wir streben die Übergabe der fertigen Arbeit zum anstehenden Stadtjubiläum in 2016 an“, erklärt Caroline von Nathusius im Namen des CHARME-Projektteams.