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Interkulturelle Woche Sport, Gespräche und Gesang

„Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt“ ist das Motto der Interkulturellen. In der Börde gibt es viele Veranstaltungen.

Von Marita Bullmann 01.08.2015, 01:01

Haldensleben l Zur Interkulturellen Woche werden seit einigen Jahren im Landkreis Börde alljährlich Kräfte gebündelt, um mit Veranstaltungen auf das Thema aufmerksam zu machen: Das friedliche und gerechte Miteinander von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen. Und in jedem Jahr finden in dieser Woche mehr Veranstaltungen statt. Das Gute daran: Es geht nicht nur um diese eine Woche, die Veranstaltungen geben lediglich einen Einblick in das Miteinander-Leben im Landkreis. Sie zeigen nur einen kleinen Ausschnitt, machen damit aber geballt deutlich, dass sich viele im Landkreis Börde für ein friedliches Miteinander einsetzen.

Mehrmals haben sich Vertreter von Vereinen, Institutionen und Behörden in der zurückliegenden Zeit getroffen, um die Interkulturelle Woche vom 18. bis 27. September zu planen. Inzwischen stehen die meisten Termine. Einiges ist noch im Gespräch. Die Fäden laufen bei Ann Fabini, der Integrationskoordinatorin in der Kreisverwaltung, zusammen.

Tradition hat bereits das Mitternachtsvolleyballturnier der Sportjugend des Kreissportbunds. Dazu wird am 18. September nach Haldensleben eingeladen.

Der Frauensportaktionstag, der am 19. September in Wolmirstedt in und um das Kurfürst- Joachim-Friedrich-Gymnasium stattfindet, ist auch bereits eine feste Größe. Etwa 300 Frauen treffen sich alljährlich zu diesem Höhepunkt. Männer können natürlich ihre Frauen auch begleiten und sich beteiligen, sagt Karin Gallert vom Kreissportbund. „Die Nachfrage nach den einzelnen Workshops ist immer sehr groß.“ Rollski und Drums Sticks Spezial waren gleich ausgebucht, nachdem die Programme raus waren.

Ebenso eingebürgert hat sich der Weltkindertag, den der Kreisverband Börde des Deutschen Kinderschutzbundes am 19. September in Haldensleben veranstaltet. Dieser Tag bietet den Mädchen und Jungen alljährlich viel Aktionen und Miteinander.

Ganz neu ist „Tischtennis zum Kennenlernen“. Der Rotary Club Haldensleben hatte vor kurzem der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber eine Tischtennisplatte geschenkt. Hier wird seitdem viel trainiert. Tischtennissportler vom Haldensleber Verein TUS „Fortschritt“ wollen nun am 22. September gemeinsam mit Asylbewerbern die Kellen schwingen.

Mannschaften unterschiedlicher Schulformen wollen sich am 23. September zu einem Fußballturnier um den Pokal „Toleranz & Fairness“ treffen, die Regionalgruppe Haldensleben der Regionalen Netzwerkstelle im Landkreis bereitet dieses Turnier vor. Nicht alle Mannschaften können einen Pokal mit nach Hause nehmen, sagt Enrico Viohl von der Regionalen Netzwerkstelle. „Dennoch sind alle sehr motiviert, ihr Bestes zu geben, egal, aus welcher Schule sie kommen.“

Ein interreligiöses Gespräch wird am Abend des 24. September in Haldensleben im Haus der anderen Nachbarn stattfinden. Die evangelische St.-Marien-Gemeinde weiß dabei auch Pfarrer Winfried Runge von der katholischen Pfarrei St. Christophorus und Dr. Moawia Al-Hamid von der islamischen Gemeinde Magdeburg an ihrer Seite.

Am selben Abend treffen sich in Weferlingen im Kantorat Einheimische mit Asylbewerbern zum Sprachcafé. Der Verein ZusammenLebenWeferlingen hat diese wöchentliche Gesprächsrunde ins Leben gerufen, um den Flüchtlingen beim Deutschlernen zu helfen, ihnen Gelegenheit zu geben, deutsch zu sprechen. Die Kirchgemeinde unterstützt die Aktion.

Zu einem offenen Singen lädt am 25. September der Eine-Welt-Chor in Haldensleben ins Mehrgenerationenhaus EHFA ein. Einheimische und Asylbewerber singen seit einigen Monaten zusammen, vor allem deutsche Lieder, um den Flüchtlingen beim Deutschlernen zu helfen, aber auch einige internationale Lieder. Zuhörer und Mitsänger sind willkommen.

Lesung und Begegnungsfest steht am 26. September im Kalender. Lebenshilfe Ostfalen und Jugendfreizeittreff „Der Club“ organisieren diese Veranstaltung gemeinsam. Dazu wird Stefanie-Lahya Aukongo erwartet, die aus ihrem Buch „Kalungas Kind. Wie die DDR mein Leben rettete“ lesen wird. Einen Angriff auf ein Flüchtlingslager in Südangola überlebte die Autorin im Mutterleib, doch sie war angeschossen, kam behindert, halbseitig gelähmt, zur Welt. Ihre Lebensgeschichte ist unglaublich und bietet viel Raum für Gespräche.

Einige Aktionen für die Interkulturelle Woche sind noch nicht bis zu Ende geplant. Die katholische Pfarrei St. Christophorus hat zum Beispiel ein Volleyballturnier im Blick. Im Pfarrhaus in Haldensleben wohnen Asylbewerber. Der Volleyballplatz ist gleich hinter dem Haus.

In Oschersleben wollen verschiedene Akteure einen Markt der Kulturen organisieren. Dort finden sich Menschen zusammen, die den Flüchtlingen helfen wollen, die in ihre Stadt gekommen sind. Gemeinsam wollen sie verschiedene Kulturen vorstellen.

Antje Eichel-Zenthöfer von der Dekra Akademie GmbH Magdeburg bot Hilfe an, wenn beispielsweise Spielzeug gebraucht wird. Die Mitarbeiter der Toys Company in Haldensleben, die zur Dekra gehört, arbeiten Spielzeug auf und bauen nach originellen Ideen selbst Spielgeräte für Kindertagesstätten und Schulen. Großflächige Spielgeräte können auch ausgeliehen werden.

„Noch können weitere Aktionen in das Programm der Interkulturellen Woche aufgenommen werden“, sagt Ann Fabini, Integrationskoordinatorin in der Kreisverwaltung. Zu erreichen ist sie telefonisch unter 03904/72 40 13 48 oder per E-Mail an integration@boerdekreis.de