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Tradition Rätzlinger wandern mit Freunden

85 Frauen, Männer und Kinder haben sich auf Einladung des Rätzlinger Schützenvolkes auf eine Grünkohlwanderung begeben.

Von Anett Roisch 07.11.2015, 00:01

Rätzlingen l Vor dem Start der 16. Grünkohltour verteilten Frauen des Rätzlinger Schützenvereins für die Damen süßes Feuerwasser und für die Herren einen Hubertustropfen. „Ich bin noch am Leben. Ja, ich bin noch da“, verkündete Vereinsvorsitzender Ralf-Peter Segeler bei der Begrüßung schmunzelnd. Der Chef des Schützenvolkes hatte sich von einer schweren Krankheit gut erholt und bekam für seinen lebensfrohen Auftritt von seinen Wanderfreunden tosenden Beifall. Schützenschwester Christa Still verkündete stolz: „Es hat sich herumgesprochen, dass unsere Wanderungen sehr interessant und gesellig sind. Es sind heute 85 Leute und vielleicht beim Essen noch einige mehr dabei.“ Die Tour führte zum Pumpenhäuschen. Der Vereinschef wartete mit seinem Fahrzeug und Anhänger auf die Wanderer. Mit ein paar Handgriffen bauten die Schützen Tische und Bänke auf. Dort legte die gut gelaunte Truppe eine Pause zum „Tanken“ ein. Ganz spontan konnten sich die Wanderer entscheiden, ob sie auf der festen Straße oder über die Abkürzung über eine feuchte Wiese in Richtung Bösdorf gehen wollen. Am Seekranzgraben ging es wieder zurück.

Auch Annette Hummel aus Schönebeck zählte zu der wandernden Gesellschaft. „In Schönebeck gibt es auch Grünkohlwanderungen, aber hier in Rätzlingen gibt es so eine schöne Dorfgemeinschaft. Die Schützen freuen sich so, wenn wir immer wieder dabei sind. Und es macht uns natürlich viel Spaß. Auch die Landschaft ist im Drömling viel schöner, denn unsere Börde ist einfach nur platt und langweilig“, beschrieb die Schönebeckerin, die schon seit acht Jahren bei den Touren dabei ist. Ihre Kollegin Beate Schaaf hat ihre Kindheit in Rätzlingen verbracht und die Kontakte geknüpft. „Ich habe meine Lehre in Magdeburg gemacht, wohne jetzt in Magdeburg und arbeite in Schönebeck. Heute sind auch meine Eltern, die Heisels, dabei“, erklärte Beate Schaaf. Am großen Tisch im Schützenhaus schmeckte das traditionelle Grünkohlessen doppelt so gut. Die letzten Gäste gingen spät am Abend nach Hause und versprachen, im nächsten Jahr wieder mitzuwandern und wieder Freunde mitzubringen.