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Training Damit Kinder sich stark fühlen

Weferlinger Grundschüler haben an einem Selbstbehauptungstraining des KiJu-Teams teilgenommen.

Von Carina Bosse 09.01.2016, 00:01

Weferlingen l „Das war nicht billig, aber jeder Cent, der in dieses Projekt gesteckt worden ist, vergoldet sich durch die Erfahrungen, die die Kinder sammeln konnten.“ Schulleiterin Sabine Nieber aus der Grundschule Weferlingen ist froh, das Kinder- und Jugend-Sicherheits-Team des Landes Sachsen-Anhalt (KiJu) in Weferlingen zu Gast gehabt zu haben.

Der Verein hat mit Katharina Godderidge, Elli Haase und anderen jungen Leuten erfahrene Hasen bei der Vermittlung von Wissen und Können geschickt. Das sechsköpfige Team hat sich während des viertägigen Workshops schnell Vertrauen bei den Kindern verschafft. Markante, flotte Aussagen, die auf den Punkt treffen, worum es geht, erreichen die Mädchen und Jungen schnell.

Im Vordergrund aller Bemühungen steht die Vorbeugung von Gewalt und Missbrauch. „Oft ist es die Unsicherheit der Kinder, mit einer Situation umzugehen, die dazu führt, dass etwas passiert“, weiß Elli Haase aus Erfahrung. Die Trainer kennen das. Sie sind in einem regionalen Netz verzweigt, dass sich durch Erfahrungsaustausch und Evaluation aller Kurse ständig weiterentwickelt und Erfahrungen weitergibt.

Kinder, die wissen, wie sie in bestimmten Situationen reagieren müssen, handeln selbstbewusster, können selbst agieren und so Gefahren besser begegnen. Sie sind einfach selbstbewusster, können eindeutige Grenzen auch Älteren und vermeintlich Stärkeren gegenüber setzen.

Eine große Rolle im KiJu-Training spielt als weitere Säule die Gefahrenfrüherkennung. Warnzeichen, seltsame Dinge aufnehmen und darauf reagieren, darum geht es bei den Bemühungen, damit bedrohliche Situationen frühzeitig abgeblockt oder vermieden werden können. Ein ängstliches Kind wirkt unsicher und kann nicht reagieren, darum spielt auch der Umgang mit Ängsten und Gefühlen eine große Rolle.

Das Team arbeitet in kleinen Gruppen mit den Schülern, denn so lässt es sich besser agieren. „Wer hat hier das Sagen“, klingt es über den Flur. „Ich“, kommt es oft zunächst noch zaghaft, doch er nächste Versuch klappt schon besser und lauter. Auf diese Art und Weise kommt das Selbstbewusstsein von ganz allein.

Katharina Godderidge und Elli Haase gehen mit ihrer Gruppe auf den Schulhof. Dort steht schon ein Auto des KiJu-Teams. Geübt wird beispielsweise die Situation, wenn ein Kind aus einem Auto heraus angesprochen und herangewunken wird. Dabei haben die Trainer einiges auszuhalten, denn die Kinder dürfen ihnen zum Schutz die Arme verdrehen oder gar einen kräftigen Tritt gegen das Schienbein verpassen. Dabei wird ihnen auch gezeigt, wie sie schnell Hilfe holen und sich so bemerkbar machen können.

Die Finanzierung, immerhin 39 Euro pro teilnehmendem Schüler, konnte dank Bemühungen des Fördervereins der Grundschule vollständig abgedeckt werden. Antje von Specht vor Förderverein ist im wahrsten Sinne des Wortes Klinken putzen gegangen, um allen Schülern die Teilnahme zu ermöglichen. Spenden gab es von Maria Jörend, Helmut von Specht, Matthias Kraul, Erna Kasparek, Dr. Ingelmann, Antje Rahn, Anja Adanali, Dörte Lamontain, Jörg Stövesandt, René Kleiner, Annette Schliephake, Heike Peters, Antje Höltge, Enerparc, IGW und der Lappwaldbahn sowie vom Förderverein die Einnahmen vom jüngsten Tag der offenen Tür.

„Allen Spendern gilt ein herzliches Dankeschön, denn ohne sie wäre das Projekt nicht realisierbar gewesen“, würdigen Förderverein der Grundschule und die Schulleitung das Engagement vieler Weferlinger Familien und Gewerbetreibenden.