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Vorlesewettbewerb Vertieft in die weite Welt der Worte

Da behaupte noch einer, Lesen sei out im Smartphone-Zeitalter. in der Sekundarschule Calvörde hat ein Vorlesewettbewerb stattgefunden.

Von Anett Roisch 22.01.2016, 00:01

Calvörde l In nur fünf Minuten die Jury überzeugen – das war die Mission von vier Mädchen und einem Jungen, die sich zuvor im Vorausscheid der beiden sechsten Klassen für den Vorlesewettbewerb der Calvörder Sekundarschule „Brüder Grimm“ qualifiziert hatten.

Seit 1959 richtet der Börsenverein des deutschen Buchhandels unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten den Vorlesewettbewerb aus. „Die Calvörder Schule beteiligt sich seit vielen Jahren am Wettbewerb, um Aufmerksamkeit für das Kulturgut Buch zu erregen, die Leselust zu wecken und die Lesekompetenz von Kindern zu stärken“, erklärte Deutschlehrerin Elke Schulze, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Heide Sämisch den Wettbewerb organisiert hatte.

In der Jury saßen Anja Preuße, Mitarbeiterin des Calvörder Elektrogeschäftes, Katharina Knauf vom Förderverein der Schule und Schulsprecher Jan Stelzer.

Mit einer spannenden Geschichte aus dem Buch „Munkel Trogg“ über einen zu klein geratenen Riesen, der auszieht, die Welt der Menschen zu entdecken, zog Yannik Brenndahl die Zuhörer in seinen Bann. „Das Buch hat mir meine Oma Barbara geschenkt“, verriet der Junge.

Auf den ersten Platz las sich Alina Blume aus Döhren mit ihrem Buch „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ von Andreas Steinhöfel. „Eigentlich soll Rico ja nur ein Ferientagebuch führen. Aber für einen, der ständig den Faden verliert, ist das gar nicht so leicht! Er lernt Oskar mit dem blauen Helm kennen und die beiden kommen dem berüchtigten ALDI-Kidnapper auf die Spur. Es entsteht eine wunderbare Freundschaft“, erzählte Alina und gestand: „Lesen ist cool. Ich lese alles, was mir in die Finger kommt.“

Anna-Lena Plock stellte ihren Mitschülern das Buch „Super Girls“ von Gerlis Zillgens vor. Die elfjährige Calvörderin erzählte: „Love lautet der Auftrag von Anna und Nina, und was das für sie bedeutet, hätten sich die beiden Mädchen in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen können.“

Mit auf „Rosa Wolken“ nahm Lina Kottke aus Mannhausen mit ihrem Buch von Sabine Both ihre Zuhörer mit. „Bei Rosa geht alles drunter und drüber. Erst bekommt sie diesen Brief von ihrem Vater. Nach sechzehn Jahren! Dann verliebt sie sich auch noch in Karl, ihren besten Freund. Wie aus heiterem Himmel! Und das ausgerechnet auf dieser Kanutour, mitten in der Wildnis. Eigentlich ja perfekt, um ungestört zu turteln, aber so richtig romantisch will es einfach nicht werden. Wenn ihr wissen wollt, was der Grund dafür ist, müsst ihr dieses Buch lesen“, animierte Lina ihre Mitschüler.

Jessica Weiser aus Everingen sorgte mit „Das verfluchte Schloss“ von Sophie Matzeschka aus der Reihe „Die drei ???“ für Gänsehaut pur. Alle Lesekinder bekamen ein Buch als Anerkennung.

„Es hat Spaß gemacht, euch zu zuhören“, beschrieb Schulleiter Claudio Kühn. „Lesen ist eine der wichtigsten Kompetenzen. Nur wer richtig gut liest, kann auch verstehen, denn Lesen ist die Grundlage der Bildung“, so der Schulleiter. Es hänge - nach den Erfahrungen des Schulchefs – auch vom Elternhaus ab, wie die Kinder es zu Hause gewohnt sind, mit Büchern oder auch Zeitungen umzugehen. Bei Familien, in denen nicht gelesen wird, sei es schwieriger, die Kinder im Unterricht an die Literatur heranzuführen.

Die Deutschlehrerinnen waren stolz auf ihre besten Leser und auf die Mitschüler, die aufmerksam zuhörten.