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Kindernamen Sophie und Luca sind Spitzenreiter

Die Herren der Schöpfung liegen vorn: Die Standesamtsstatistik 2015 für Haldensleben weist 251 Neugeborene aus - 135 sind männlich, 116 weiblich.

Von Anett Roisch 06.02.2016, 00:01

Haldensleben l Brigitte Schulze und Sabine Herbst, die Standesbeamtinnen der Stadt Haldensleben, haben im vergangenen Jahr 251 Geburten (116 Mädchen und 135 Jungen) beurkundet. Im Vergleich: 2014 wurden 266 Neugeborene registriert.

Mit Sophie und Luca haben alte Bekannte die Spitzenplätze zurück erobert und damit Marie vom Thron geschubst. 2015 bekamen acht Mädchen den Namen Sophie. Der Name wird besonders gern als zweiter Teil eines Doppelnamens genommen.

Mia steht als Zweitplatzierte auf dem Siegertreppchen. Sechs Mal haben 2015 Eltern ihren Nachwuchs so genannt. Emma ist mit fünf Beurkundungen auf dem dritten Platz. Die sonstige Spitzenreiterin Marie und auch Sophia wurden jeweils vier Mal registriert. Die Mädchen schafften es daher nur auf Rang vier. Jeweils drei Mal nannten frischgebackene Eltern ihre Töchter Elisabeth, Emily, Lotta, Luise und Nele.

Auch bei den Jungen hat sich etwas getan. Dort hat Luca laut Hitliste die Nase vorn. Sechs mal haben Eltern ihren Sohn Luca genannt. Dicht gefolgt mit jeweils fünf Beurkundungen von Elias, dem Favoriten des Vorjahres. Jeweils vier Mal haben Buben den Namen Leon und Richard bekommen. Auch Ben, Felix, Jonas, Karl, Lenny, Louis, Max und Maximilian liegen voll im Trend. Auch für diese Namen entschieden sich jeweils drei Elternpaare.

83 Kinder haben zwei Vornamen bekommen. Neun Mädchen und Jungen schmücken sich mit drei Vornamen. Zwei Kinder zieren sich gleich mit mehr als drei Vornamen.

Zu den wohl ungewöhnlichen Namen zählen bei den Mädchen Adelgund, Elif, Frietje, Haley, Iwa und Khaleesi. Neu auf der Liste ist der Jungenname Widukind. Laut Wikipedia ist Widukind aus einem westfälischen Adelsgeschlecht. Er führte als „Herzog“ der Sachsen, in den Jahren 777 bis 785 den Widerstand gegen Karl den Großen in den Sachsenkriegen.

Die Sachsen unterlagen letztlich den militärisch überlegenen Franken. Nun könnte es sein, dass Widukind als kleiner Eroberer mit „Königin“ Elisabeth oder „Kaiserin“ Katharina im Sandkasten spielen wird. „Bei außergewöhnlichen Namen können wir nachforschen, ob wir als amtliche Behörde diese Vornamen anerkennen dürfen“, erklärten Brigitte Schulze, die seit 1983 im Standesamt tätig ist, und Sabine Herbst, die seit Ende 1984 dort arbeitet.

Prominente sind für viele Eltern ein Vorbild bei der Namensgebung ihrer Kinder. Vielleicht schafft es das Kind ja einmal, genauso erfolgreich und berühmt zu werden wie sein Namenspate. Ist es Paul, wie Paul Mc Cartney oder Vanessa, wie Vanessa Paradis? Allerdings schaffen es auch Namen, die in Deutschland und im Ausland bekannt und beliebt sind, bei den Eltern anzukommen. Hier hatten also schon die Eltern von Peter Maffay (deutscher Sänger mit rumänischen Wurzeln), Peter Alexander (österreichischer Sänger) oder Peter Gabriel (US-amerikanischer Sänger) einen guten Geschmack.

Das Namensfindungsrecht läge bei den Eltern des Kindes. Bei Namen, bei denen das Geschlecht nicht eindeutig ist, raten die Standesbeamtinnen, einen eindeutigen Zweitnamen zu wählen. „Die Wahl des Vornamens ist offener geworden“, zogen die Beamtinnen Bilanz. „Kurze Namen, wie Zoe, Tia, Sue, Ida, Joy, Vin, Lio, Til, Ole und Sam, sind nach wie vor beliebt“, sagte Brigitte Schulze.

Schauspieler stehen bei manchen Eltern ganz oben auf der Hitliste. Meist wird dabei nach Großbritannien und den USA geschaut. Zum Beispiel ist Emma Charlotte Duerre Watson eine britische Schauspielerin und ein Model. Bekannt wurde sie durch ihre Rolle als Hermine Granger in den Verfilmungen der Harry-Potter-Romane. Aber auch deutsche Prominente inspirieren, wie Tilman Valentin „Til“ Schweiger als Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent.

Auch traditionelle Namen wie Annegret, Hannelore, Margarethe, Peter, Wilhelm, Theodor und Otto wurden 2015 vergeben. Diese Namen sind oft die Vornamen der Großeltern und werden als Zweitname genutzt. Wenn jemand etwas über die Bedeutung eines Vornamens erfahren will oder sich nicht sicher ist, ob der Name anerkannt wird, helfen die Standesbeamtinnen. Für alle künftigen Eltern, die noch nicht wissen, wie sie ihren Nachwuchs nennen wollen, stehen Bücher oder Internet-Adressen zum Nachschauen zur Verfügung.