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Bürgermeisterwahl „Zukunft der Gemeinde gestalten“

Zwei Bewerber wollen Bürgermeister der Hohen Börde werden. Die Volksstimme stellt sie vor: Martin Reichardt (Alternative für Deutschland/AfD).

Von Detlef Eicke 14.09.2016, 01:01

Hohe Börde l Für Politik hat sich Martin Reichardt schon immer interessiert. Auf der Suche nach einem passenden Sprachrohr für seine Interessen sei er bei den anderen Parteien nicht fündig geworden. Daher habe er sich für eine Mitgliedschaft in der AfD entschieden.

„Ich habe mich entschlossen, für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren. Eine Partei, die den Anspruch hat, eine Alternative für Deutschland zu sein, muss auch in den Kommunen als Alternative zur bestehenden Politik zur Verfügung stehen. Gerade in der Hohen Börde hat sich diese Positionierung als wesentlicher Beitrag zur demokratischen Kultur herausgestellt“, begründet Reichardt seine Motivation. Ohne zweiten Kandidaten als Alternative zur amtierenden Bürgermeisterin wäre die Wahl am 25. September zu einer alternativlosen Inthronisierung der bisherigen Bürgermeisterin geworden, so Reichardt.

„Der Abbau unserer Infrastruktur insbesondere im schulischen Bereich, ein schleichender Verlust an Solidarität innerhalb der Gemeinde und eine Tendenz zur Zentralisierung innerhalb der Gemeinde, die zum Beispiel die Ortschaftsräte zusehends entmachtet“, nennt der Mitbewerber um das Bürgermeisteramt weitere Gründe, die ihn zur Kandidatur bewogen haben.

Zwölf Jahre diente er als Offizier der Bundeswehr und schloss außerdem ein Pädagogikstudium ab. Seit 2001 ist Reichardt leitender Angestellter in mittelständischen Unternehmen und zugleich als Dozent unter anderem im Bereich des Arbeitsschutzes tätig. Die Darstellung von Sachverhalten als auch die Repräsentation vor Publikum sei ihm geläufig, begründet er seine Qualifikation für das Amt des Bürgermeisters.

„Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit war ich mehrere Jahre in europäischen Normungsausschüssen tätig und bearbeite noch heute Ausschreibungen auch auf europäischer Ebene. Hieraus ergibt sich durchaus eine Grundlage zum Beispiel für die Bearbeitung von Anträgen auf Fördermittel“, sagt Martin Reichardt. Auf menschlicher Ebene sei ihm das Streben nach Konsens wichtiger als die reine Durchsetzung einer Meinung als Ergebnis einer Konfrontation. „Mein Wunsch ist, als Bürgermeister aller Menschen unserer Gemeinde zu dienen“, sagt Reichardt.

Kommunale Politik dürfe nicht zum Mangelverwalter einer verfehlten Landes- und Bundespolitik degradiert werden. „Die Kommunen müssen selbstbewusst darauf hinweisen, dass es nicht im Interesse des Bürgers ist, wenn auf kommunaler Ebene an allen Ecken und Enden gespart werden muss“, erklärt Martin Reichardt, der auch Mitglied im Landesvorstand der AfD in Sachsen-Anhalt ist.

Er steht für den Erhalt oder Ausbau von Schulen und Kindertagesstätten, um die Hohe Börde auch für den Zuzug junger Familien mit Kindern interessant zu machen. Weniger Schulen und weniger Kindertagesstätten sorgen dafür, dass die Kommune für zuzugwillige Familien unattraktiver werde. „Das Ausbleiben junger Familien mit Kindern dient dann wieder als Begründung für die Schließung weiterer Schulen und Kindertagesstätten“, meint Martin Reichardt.

Im Falle seiner Wahl zum Bürgermeister möchte er die örtliche Infrastruktur aus Feuerwehren, Vereinen und Jugendklubs unterstützen, „da diese einen wesentlichen Beitrag zur Lebensqualität in der Gemeinde leisten und die Ansiedlung von Menschen fördern.“ Bei der Planung von Infrastruktur will Reichardt mehr auf die Belange der Senioren eingehen. Er möchte beispielsweise die Einrichtung von Bushaltestellen in der Nähe von vorhandenen Arztpraxen prüfen und wo notwendig, umsetzen.

„Als Beitrag zur Rückgewinnung demokratischer Strukturen sollen die Ortschaftsräte wieder eigene Budgets erhalten und zum Beispiel Ortsbürgermeister Arbeitskräfte für lokale Aufgaben selbst steuern, da die Ortsbürgermeister am besten wissen, wo entsprechende Arbeiten in ihrem Bereich nötig sind“, fordert er. Reichardt möchte zudem einen Kinder- und Jugendbeauftragten, der ähnlich dem Seniorenbeirat in die kommunalen Entscheidungsprozesse eingebunden werde, einsetzen.

„Ich möchte mit den Bürgern und den Gremien der Gemeinde an der Zukunft unserer Gemeinde arbeiten und wenn es nötig ist, auch mit den Bürgern und den Gremien gemeinsam für die Interessen unserer Gemeinde bei den zuständigen Stellen des Landes kämpfen“, sagt Martin Reichardt.