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Landeszentrum Wald Förster viel stärker fördern

Vor zehn Jahren wurde in Sachsen-Anhalt das Landeszentrum Wald gegründet. Das wurde am Freitag auf Schloss Hundisburg gefeiert.

Von Julia Schneider 25.09.2016, 10:00

Hundisburg l „Der Wald hat bei uns Tradition“, sagte Regina Blenkle am gestrigen Freitag bei einer Festveranstaltung, die das Landeszentrum Wald Sachsen-Anhalt zu seinem 10-jährigen Bestehen organisiert hatte. Weil die Veranstaltung im Hundisburger Schloss stattfand, das der Stadt Haldensleben gehört, sprach auch die Bürgermeisterin einige Grußworte. Die Haldensleber, so Blenkle, hätten es vorangegangenen Generationen zu verdanken, dass sie heute gepflegte Wälder hätten – „wir werden diesen Weg konsequent weiter verfolgen“, versprach sie. Die Stadt Haldensleben ist der größte kommunale Waldbesitzer Sachsen-Anhalts – 2434 Hektar Wald besitzt sie laut Regina Blenkle. Auch wenn deren Unterhaltung eine nicht unerhebliche Größe im Stadthaushalt darstelle, sei an diesem Posten nicht zu rütteln.

Das Landeszentrum Wald mit Sitz in Halberstadt, zu dem auch das Haus des Waldes auf Schloss Hundisburg gehört, wurde vor zehn Jahren parallel zum Landesforstbetrieb gegründet und es sei damit beispielhaft gelungen, die Aufgaben eines forstlichen Planungsamtes und einer Betreuungsbehörde für den Kleinprivatwaldbesitz zu vereinen, hob Ralf-Peter Weber hervor. Der Staatssekretär im Landesministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie strich heraus, dass das Landeszentrum Wald in einem Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen steht, darunter Forsthoheit, Abbau von Überhangpersonal, Betreuung von Kleinprivat- und Körperschaftswald, Zusammenarbeit mit den Landkreisen und kreisfreien Städten, Landesdarre und Saatgutbereitstellung und Rückübertragung des Waldbrandschutzes. Das Land wolle weiterhin bestmöglich die Betreuung des Privat- und Körperschaftswaldes unterstützen, allein in der aktuellen Förderphase seien über 25 Millionen Euro in sieben Förderprogrammen für den privaten Waldbesitz vorgesehen.

Besonderen Dank richtete nicht nur der Staatssekretär an die Förster – ihre gute Arbeit hob vor allem Franz Prinz zu Salm-Salm, Vorsitzender des Waldbesitzerverbandes Sachsen-Anhalt, hervor. Dass diese ihre Arbeit auch trotz äußerst dünner Personaldecke so gut erledigten, werde von der Politik kaum gewürdigt. 20 000 Arbeitsplätze würden in Sachsen-Anhalt am Wald hängen – den Worten der Politiker müssten Taten folgen, die die Forst mehr fördern und mit Personal ausstatten. Zu Salm-Salm sprach mit klaren Worten sowohl Probleme im Kartellverfahren als auch im Generationenvertrag an und forderte die Politik nachdrücklich zur Unterstützung des kleinen Privatwaldes auf.

In Vertretung von Landrat Hans Walker fand Danny Schonscheck als Leiter des Fachdienstes Wirtschaft beim Landkreis Börde lobende Worte für das Landeszentrum Wald. Der Betreuungsvertrag zwischen Landkreis und Landeszentrum funktioniere gut, die Bewirtschaftung des land- kreiseigenen Waldes – immerhin rund 730 Hektar – hänge daran genauso wie viele innovative Projekte. Den Geburtstag des Landeszentrums Wald begingen die rund 170 Gäste weiter mit Fachvorträgen und einer Schlossführung.