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Autobahn 2 Engere Zusammenarbeit verabredet

Bei Verkehrsunfällen auf der A2 in der Börde wollen Einsatzkräfte und Politiker zukünftig enger zusammenarbeiten.

Von Ivar Lüthe 30.11.2016, 10:00

Irxleben l Nach dem Hilferuf von Landrat Hans Walker (CDU), der die freiwilligen Einsatzkräfte der Feuerwehren entlang der Autobahn 2 in der Börde bereits an der Grenze der Belastbarkeit sieht, hat es jetzt ein erstes gemeinsames Treffen gegeben. Im Revier der Autobahnpolizei Börde in Irxleben trafen sich Vertreter der um Hilfe gebetenen Ministerien für Verkehr sowie Inneres, Kreisbrandmeister Kai Pluntke, Vertreter der Feuerwehren an der Autobahn 2, Vertreter der Autobahnpolizei sowie der Börde-Landrat. Ziel war es zunächst, über das Gefahrenpotential der Autobahn 2 im Bereich der Börde sowie über die Belastung der freiwilligen Feuerwehren zu sprechen.

Über das Treffen berichtete Hans Walker in der Sitzung des Kreistages. Dabei blickte er nochmals auf den schweren Unfall vom 17. Oktober zurück, bei dem ein Gefahrguttransporter in Brand geraten war. Dieser Unfall sorgte für die bisher längste Vollsperrung der Autobahn sowie für den schwierigsten und langwierigsten Einsatz von Feuerwehrkräften. 18 Stunden lang waren freiwillige Feuerwehrkräfte damals im Einsatz. Die Situation vor Ort war brenzlig, Landrat Hans Walker sprach davon, dass man haarscharf an einer Katastrophe vorbeigeschrammt war. Und angesichts der stetig steigenden Einsätze auf der Autobahn sieht er dringenden Handlungsbedarf.

Wie stark die Feuerwehren an der A2 mittlerweile gefordert sind, zeigen statistische Zahlen. Seit 2014 wird ein Anstieg der Einsätze und der Einsatzzeiten der zuständigen freiwilligen Feuerwehren au der der A2 verzeichnet. 2014 waren es 45 Einsätze mit einer Einsatzzeit von 1,2 Stunden. Im Jahr darauf waren es 49 Einsätze mit einer Einsatzzeit von durchschnittlich 1,23 Stunden, in diesem Jahr sind es bis Ende Oktober bereits 47 Einsätze mit einer durchschnittlichen Einsatzzeit von 2,24 Stunden.

Insgesamt waren die Feuerwehren in 2014 227 Stunden im Einsatz auf der Autobahn 2. 2015 waren es 268 Stunden insgesamt und in diesem Jahr bereits 433 Stunden. Angesichts dieser Zahlen sieht Börde-Landrat Walker das Maß des Normalen für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte überschritten, wie er sagte. Sie seien über Gebühr belastet.

„Statistisch gesehen ist die Autobahn 2 im Bereich des Landkreises kein Brennpunkt, was die Unfallzahlen anbelangt, es ist aber eine brenzlige Stelle“, meinte Landrat Walker im Kreistag. Laut Statistik fahren jährlich etwa 24 Millionen Fahrzeuge auf der A2 durch den Landkreis Börde. Pro Jahr werden rund 1100 Unfälle registriert, angesichts der Anzahl der Fahrzeuge bewegt sich die Zahl der Unfälle also im Promille-Bereich. Dennoch seien die ehrenamtlichen Kräfte stark gefordert.

Über erste Möglichkeiten, die Verkehrssicherheit zu erhöhen beziehungsweise die Einsatzkräfte zu entlasten wurde bei dem ersten Treffen auch bereits gesprochen. Mögliche Maßnahmen der Polizei wären etwa mehr Kontrollen oder eine stationäre Geschwindigkeitsüberwachung als Pilotprojekt im nächsten Jahr. Angesprochen wurde auch die Prüfung einer grundsätzlichen Geschwindigkeitsbegrenzung analog dem Land Brandenburg als weitere Alternative.

Baulich gesehen sei die A2 in gutem Zustand, hieß es.

Geeinigt habe man sich bei dem Treffen darauf, gewisse organisatorische Dinge noch zu optimieren. So soll der Informationsaustausch zum Unfallgeschehen verbessert werden, um zielgerichtet die zuständigen und erforderlichen Einsatzkräfte alarmieren zu können. Außerdem besprochen wurde eine einvernehmliche Beurteilung der Lage und der Vorgehensweise zur Gefahrenabwehr durch gemeinsames Agieren der Führungskräfte an der Unfallstelle. Weiterhin sollen künftig die Einsätze zeitnah durch Polizei, Feuerwehr und Leitstelle gemeinsam ausgewertet und Probleme besprochen werden.

„Es ist verabredet worden, dass es künftig in regelmäßigen Abständen solche Treffen geben wird“, so der Landrat.