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Dorfmeisterschaft Großer Spaß mit kleinen Bällen

Wer wird Calvördes Dorfmeister im Tischtennis? Diese Frage stellte sich jetzt zum 30. Mal.

Von Anett Roisch 18.02.2017, 00:01

Calvörde l „Es sind heute Freizeitsportler dabei, die schon vor 30 Jahren bei der ersten Meisterschaft angetreten waren“, stellte Henning Bösche, Leiter der Abteilung Tischtennis in der Sportgemeinschaft (SG), bei der Begrüßung mit dem Blick in die Runde fest. Als Beweismittel dienten die vielen Bilder, die nach Jahren sortiert an den Wänden der Sporthalle zu sehen waren. Groß war die Freude bei jedem, der sich an einem der Fotos wiedererkannte. Erinnerungen wurden lebendig. Calvördes Bürgermeister Volkmar Schliephake (CDU) staunte: „30 Jahre Dorfmeisterschaften in Folge – dieses Jubiläum ist schon etwas Besonderes. Dafür bedarf es viel Energie und Kraft sowie Menschen, die bereit sind, dafür Verantwortung zu übernehmen und sich vor den Karren spannen zu lassen.“

Schliephake bedankte sich für das Engagement der Sportler. Er überreichte Glückwünsche von den Gemeinderäten und gutes Gelingen auf dem weiteren Weg des Vereinslebens. Dieses Miteinander sei – nach Ansicht des Gemeindechefs – ein Spiegelbild der Arbeit der Abteilung Tischtennis. Es sei geprägt von Kontinuität, Stetigkeit, Nachhaltigkeit und der Jugendarbeit. Mit einem Spruch des ehemaligen Arbeitsministers Norbert Blühm sorgte Schliephake für Heiterkeit. „Ein Fingerhut voller Sport ist besser als ein Eimer voller Tabletten.“ Beim Turnier gab es nicht nur viel mehr als einen Fingerhut voller Sport, sondern um den Spaß am Tischtennisspielen. Und trotzdem war der Ehrgeiz groß, einen der Pokale, die die Gemeinde gestiftet hatte, zu gewinnen. Rüdiger Schebesch aus Klüden ist seit vielen Jahren mit der Kelle dabei. Zum ersten Mal schaffte er es nach dem mehrstündigen Marathon, den Dorfmeistertitel zu erkämpfen. Schebesch besiegte in der Altersklasse über 40 Jahre in einem spannenden Finale den Titelverteidiger Eckhardt Brune aus Zobbenitz. Dieter Schulze,der Vorsitzende der SG, ist einer, der auch schon vor 30 Jahren um den Titel kämpfte. Schulze spielte sich auf den dritten Platz vor Heiko Busse.

Im Finale der unter 40-Jährigen standen sich zwei ehemalige Dorfmeister gegenüber. Dennis Feldmann und Fabian Wolf durften sich in der Vergangenheit schon mal mit dem Titel Dorfmeister schmücken. In einem ausgeglichenem Finale sicherte sich Fabian Wolf zum zweiten Mal den Pokal der Gemeinde Calvörde und den Titel. Auf Platz drei kämpfte sich David Lauenroth vor Florian Zimmermann. In der Wertung der Frauen spielten fünf Damen – jede gegen jede. Am Ende siegte Peggy Lauenroth, vor Claudia Plock, Ulrike Ueckert, Heike Gruszka und Petra Boßmann.

„Bei den Freizeitspielern, die ebenfalls in einer Gruppe um den Besten spielte, waren lange Ballwechsel zu sehen. Die Spieler kennen die Schwächen und Stärken ihrer Gegner vom Training sehr gut und so wurde um jeden Ball hart gekämpft“, schilderte Bösche. Nach langer Zeit schaffte es Roland Schmittke, der zuletzt 2011 Dorfmeister war, mal wieder an die Spitze. Edwin Drexler wurde zweiter vor Petra Kortuz, die ihrem männlichen Gegner das Leben richtig schwer machte.

Wie immer wurden die Doppelpaarungen frei gelost, so dass jung und alt, Männer und Frauen zusammen spielten. David Lauenroth blieb zunächst ohne Partner, weil es nicht aufging. Theresa Zinn, die mit zehn Jahren die jüngste in der Halle war, nahm ihre Chance wahr und spielte mit Lauenroth zusammen im Doppel. Beide schafften es bis auf den dritten Platz. Das war für einige Spieler eine Überraschung. Sieger im Doppel wurde Dieter Quatz, der ebenfalls schon vor 30 Jahren dabei war, mit seinem Partner Rüdiger Schebesch, vor Roland Schmittke und Dirk Harbke. Auf den dritten Platz spielte sich Theresa Zinn und David Lauenroth vor Edwin Drexler und Lutz Klinzmann.

Am Rande der Wettkämpfe konnten sich die Spieler noch an der Ballmaschine ausprobieren. Um die Treffsicherheit der Spieler zu testen, wurde an der Maschine ein kleiner Wettbewerb durchgeführt. Mit 20 Bällen sollten fünf Pappbecher vom Tisch gefegt werden. Dabei konnten die Sieger erst in einem Stechen ermittelt werden. Am Ende hatte Björn Boßmann die Nase vorn. Zweiter wurde Bernd Kampe vor Fabian Wolf. Alle bekamen für ihre Treffsicherheit noch etwas Zielwasser überreicht. Nach den Wettkämpfen und der Siegerehrung wurde das Spielgeschehen in gemütlicher Runde ausgewertet. Bösche bedankte sich bei allen fleißigen Helfern, die zum Gelingen der Meisterschaft beigetragen hatten. Auch Bürgermeister Schliephake kribbelte es in den Händen, so dass er auch eine Kelle in die Hand nahm, um außer Konkurrenz ein paar Ballwechsel zu absolvieren. Das bereitete ihm sichtlich mehr als einen Fingerhut voller Spaß.