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Straßenverkehr Radfahrer ärgern sich über Autofahrer

Fahrradfahrer kritisieren, dass im Landkreis Börde Landwirtschaftswege verstärkt von Autofahrern benutzt werden.

Von Ivar Lüthe 26.07.2017, 12:00

Haldensleben l Die landwirtschaftlichen Wege nutzen Fahrradfahrer gern, um ihrem Hobby zu frönen und sicher die Landschaft zu erkunden. Während Wirtschaftswege für den Pkw- und Motorradverkehr tabu sind, dürfen sie von Radfahrern genutzt werden.

„Wir als Fahrradfahrer möchten gern, auch aus Sicherheitsgründen, auf diesen Wegen fahren, auf denen kaum Autoverkehr herrscht. Jedoch mussten wir leider in letzter Zeit vermehrt feststellen, dass diese Wege als Abkürzungen für den Pkw- und Motorradverkehr genutzt werden. Nicht nur das die Auto- beziehungsweise Motorradfahrer diese verbotenerweise nutzen, wird auch die zulässige Höchstgeschwindigkeit oft überschritten und die Radfahrer werden angepöbelt, so dass eine sichere und entspannte Benutzung dieser Wege kaum noch möglich ist“, sagt Nadine Oelze Vorsitzende des Kreisverbands des ADFC.

So zum Beispiel auf gut ausgebauten landwirtschaftlichen Wegen, die auch als Radweg ausgeschildert sind, wie beispielsweise der Holunderradweg in der Gemeinde Hohe Börde sowie der Aller-Elbe Radweg in der Gemarkung Hundisburg. Hier befindet sich ein Fuß- und Radweg an der Ruine Nordhusen. Direkt daneben liegt ein idyllischer Steinbruchsee. „Der Autoverkehr nutzt diesen Weg, um dann das Auto direkt am Steinbruch zu parken obwohl etwa 100 Meter weiter ein Parkplatz vorhanden ist. Des Weiteren wird dieser Weg auch als Abkürzung genutzt, um die dortige KAP-Straße in Richtung Bebertal zu erreichen, oder um nach Hundisburg zu gelangen“, hat Nadine Oelze festgestellt.

Auf dem Aller-Elbe-Radweg zwischen Hillersleben und Wedringen gab es bis vor etwa zwei Jahren auf Höhe der Gartenanlagen eine Absperrung aus Stein. Diese wurde in der Zwischenzeit zerstört sodass, dort nun auch vermehrt Kraftfahrer mit dem Auto oder Motorrad langfahren. Im weiteren Verlauf in Richtung Haldensleben kommen Radlern oder Spaziergängern neuerdings Mopedfahrer entgegen, so Nadine Oelze.

In den Gemeinden Hohe und Niedere Börde werde ein landwirtschaftlicher Weg von Gutenswegen nach Hermsdorf ebenfalls verstärkt als Abkürzung genutzt. „Dieser Weg ist zwar in Hermsdorf mit einer Schranke ausgestattet, diese ist jedoch ständig geöffnet. Da stellt sich die Frage: Wozu wurde diese Schranke überhaupt installiert? Hier sollte dringend Abhilfe geschaffen werden“, sagt die ADFC-Vorsitzende. Dies betreffe von der anderen Seite den Gutensweger Weg genauso. Von Gutenswegen kommend sei die Zuwegung für die Gartenanlagen noch verständlich, aber so könnte man doch hinter den Gartenanlagen etwas tun, damit dieser Weg zukünftig ausschließlich als landwirtschaftlicher Weg genutzt werden kann und nicht als Rennstrecke für DPD-Fahrer, meint Nadine Oelze.

Manche landwirtschaftlichen Wege enden auch in angrenzenden Wohngebieten, so beispielsweise in Klein Ammensleben der Jersleber Weg. Dieser werde ebenfalls gern als Abkürzung genutzt von den dortigen Anwohnern. Dieser Weg sei nicht gut einsehbar. Trotz alledem werde da gerast. In dem Wohngebiet selber ist Tempo 30 vorgegeben, jedoch wird diese Geschwindigkeitsbegrenzung oft missachtet. Dort befindet sich auch ein „Durchfahrt Verboten“-Schild, jedoch ist dies erheblich verblasst und müsste dringend ausgetauscht werden, so Nadine Oelze.

„Wir wissen, dass die Städte und Gemeinden sowie der Landkreis kaum Geld aufbringen können, um bauliche Maßnahmen zu ergreifen aber es wäre wünschenswert, wenn zumindest den Verkehrsverstößen durch vermehrte Kontrollen etwas mehr Einhalt geboten werden könnte“, so Nadine Oelze.